Die Laudatio hielt - im Dialekt - der frühere Literaturchef des Bayerischen Rundfunks, Reinhard Wittmann. Er begründete die Vergabe der "Bairischen Sprachwurzel" an Marcel Huber mit dessen öffentlichem Gebrauch seiner "dialektalen Muttersprache".
Laudatio: "Volkstümlich aber nicht volkstümelnd"
So wurde unter anderem gewürdigt, dass Huber das Straubinger Gäubodenfest 2016 auf bayerisch eröffnete und seine einstündige Rede vor 4.000 Festgästen damals im "Ampfinger Basisdialekt" hielt. Er habe sich mit seiner Rede, die tatsächlich volkstümlich aber nicht volkstümelnd gewesen sei, Sympathien gesichert, heißt es in der Laudatio.
Bund Bairische Sprache: Huber ist Vorbild für Landsleute
Das Verwenden von Dialekt bedeute bilinguale Überlegenheit. "Marcel Huber ist ein Vorbild für seine bayerischen Landsleute, die häufig immer noch unter einem kulturellen Minderwertigkeitskomplex litten und norddeutsche Umgangssprache nachahmten, um nicht als provinziell zu gelten", so Wittmann und der Bund Bairische Sprache.
Übergeben wurde der Preis coronabedingt nicht wie sonst auf dem Straubinger Gäubodenfest, sondern in der Gotzinger Trommel im Miesbacher Land. Die Wirtschaft gilt als "tschüssfreie Zone".
"Bairische Sprachwurzel" wird seit 2005 vergeben
Bisherige Träger des Sprachpreises sind unter anderem die Kabarettistin Martina Schwarzmann, der Musiker Stefan Dettl ("LaBrassBanda"), die Kabarettistin Luise Kinseher, der Regisseur Markus H. Rosenmüller und der Münchner Fernsehpfarrer Rainer Maria Schießler.
Die "Bairische Sprachwurzel" wird seit 2005 vergeben und ist nicht dotiert. Als Anerkennung erhält die Preisträgerin oder der Preisträger eine Glasskulptur.
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