Festspiel-Intendantin Katharina Wagner
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"Wir haben massive Tarifsteigerungen und Kostensteigerungen auf allen Gebieten": Festspiel-Intendantin Katharina Wagner.

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Katharina Wagner: "Wir sparen ja nicht aus Spaß"

Zum Teil heftige Kritik hatte der zuletzt angekündigte Sparkurs der Bayreuther Festspiele hervorgerufen. Intendantin Katharina Wagner hat die Maßnahmen verteidigt. Man brauche nicht immer und jeden Tag alle 134 Sänger.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Chefin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, hat die umstrittenen Einsparungen beim berühmten Festspielchor verteidigt. "Wir sparen ja nicht aus Spaß", sagte sie im Interview mit dem Musikportal "BackstageClassical".

"Kostensteigerungen auf allen Gebieten" bei Wagner-Festspielen

"Der Vorschlag, auch beim Chor zu sparen, ist der allgemeinen Situation geschuldet, dass die Festspiele leider sparen müssen: Wir haben massive Tarifsteigerungen und Kostensteigerungen auf allen Gebieten." Alle anderen Bereiche des Hauses müssten auch sparen, sagte sie – da laufe das nur geräuschloser ab als bei dem Chor, wo die Kürzungen Schlagzeilen machten. 

Im November vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass der Chor der Bayreuther Festspiele in Zukunft um 40 Prozent schrumpfen soll. Die Sparmaßnahmen hatten damals für Kritik gesorgt, unter anderem war von einem "Armutszeugnis" die Rede.

"Brauchen nicht alle 134 Sänger immer und jeden Tag"

Festspiel-Intendantin Katharina Wagner unterstrich nun erneut den Sparkurs. "Wir brauchen eine gewisse Grundstärke im Chor, aber wir brauchen dafür nicht unbedingt alle 134 Sängerinnen und Sänger immer und jeden Tag", sagte die 46-Jährige, die ihren Vertrag als Chefin der Richard-Wagner-Festspiele jüngst verlängert hat. "Wenn der große Chor nötig ist, wollen wir den Stamm-Chor mit professionellen Sängerinnen und Sängern auffüllen. Dazu sind wir in Gesprächen, wir werden weiter reden, und ich bin sicher, dass wir die Verhandlungen in eine Bahn lenken werden, mit der alle leben können."

Katharina Wagner optimistisch bei Kartenverkauf

Auch was den Kartenverkauf für die diesjährigen Festspiele angeht, zeigte Wagner sich zuversichtlich. "Letztes Jahr haben wir sehr spät mit dem Vertrieb begonnen, dieses Jahr ist das anders – und der Kartenverkauf sieht wirklich sehr erfreulich aus", sagte sie, räumte aber ein: "Man muss der Wahrheit aber auch Ehre geben: Die Konkurrenz wächst, und wir haben leider sehr teure Kartenpreise, weil wir einen Großteil unserer Kosten selber tragen müssen. Aber ich sehe auch, dass viele Menschen immer wieder gern nach Bayreuth kommen, dass sie sich wohlfühlen."

Die Bayreuther Festspiele starten am 25. Juli auf dem Grünen Hügel – in diesem Jahr mit einer Neuinszenierung von "Tristan und Isolde", die im Video-Livestream auf BR Klassik zu sehen sein wird.

Mit Material von dpa

Dieser Artikel ist erstmals am 19. Juni 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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