Maxi Pongratz
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Liebeserklärung an die Volksmusik: Das neue Maxi Pongratz Album

Liebeserklärung an die Volksmusik: Das neue Maxi Pongratz Album

"I mecht an Landla hean", heißt das neue Solo-Album des früheren Kofelgschroa-Akkordeonisten Maxi Pongratz aus Oberammergau. Es ist ein Innehalten, ein Besinnen auf die Ursprünge und eine Liebeserklärung an die Volksmusik.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Es gibt zwei Erzählungen zum neuen Maxi Pongratz-Album. Fangen wir mit der lustigen an, mit den vier Schafen auf dem Albumcover, die in Beatles-Manier einen Zebrastreifen in Oberammergau überqueren. Und mit dem Karl Valentin-Sketch "Im Plattenladen". Der hat sich in mein Unterbewusst reingefressen, erzählt Maxi Pongratz, der diese eine Valentin-Platte früher bei den Eltern rauf- und runtergehört hat: "Der Valentin steht in einem Schallplattenladen, will eine Zigarre kaufen und es gibt keine Zigarren. Dann will er eben Schallplatten. Und er nervt alle und hält alles auf. Irgendwann steht einer in der Reihe dahinten und schreit nach vorne: 'I mecht an Landla hean'. Nicht im Sinne von Dreivierteltakt und acht Takte, sondern: 'Spielts mal was gscheits, oder spielts mal was Positives und hörts auf mit diesem melancholischen Gewoisel'", rezitiert der oberammergauer Musiker Pongratz den Valentin-Sketch.

"I mecht an Landla hean", jenes Valentin-Zitat, war auch der Running Gag im Tourbus zu Kofelgeschroa-Zeiten. Regelmäßig hat das einer von hinten Richtung Fahrer geplärrt, wenn Maxi Pongratz mit seinen Oberammergauer Buben unterwegs war. Ab sofort steht "I mecht an Landla hean" auch für jene Stücke, die Maxi Pongratz abseits der Bühne spielt. Selbst komponierte Sachen, genauso wie auf Akkordeon runter gestrippte Welthits.

Von Denkschubladen und Harmoniestufen

Volksmusik sei eigentlich auch Covermusik. Also man spiele sie nach, sagt Pongratz: "Genauso spiele ich auch so eine Nummer von Bowie oder von Tom Waits auf meine Art einfach nach. Und ich finde, wenn man die Stücke so runterbricht, dann sind sie eigentlich ganz artverwandt. Sie sind nur in unterschiedlichen Denkschubladen". Von David Bowie covert Maxi Pongratz "Ashes to Ashes". Bowie sei eh immer gut und dieses Stück hat ihn an "Luise" erinnert, ein frühes Stück von Kofelgschroa. "Die Melodie wird durch viele Harmoniestufen gedreht und am Ende kommt man wieder am Anfang raus. Mir hat das harmonisch schon immer gefallen" erzählt der Musiker.

Kommen wir zur deutlich weniger lustigen Erzählung zu "I mecht an Landla hean", dem vierten fast 100-prozentig Instrumentalalbum von Maxi Pongratz: "Vielleicht war die Platte auch ein Wunsch von mir, so akzeptiert zu werden, wie man ist. Mit Haaren und ohne Haare. Mit Landler oder ohne Landler. Mit dieser Platte fühle ich mich auch genauso nackt oder erkennen mich die Leute vielleicht auch nicht gleich wieder", sagt der Musiker.

Genau ein Jahr ist es jetzt her, da fielen Maxi Pongratz binnen vier Wochen sämtliche Haare am ganzen Körper aus. "Alopezie" heißt das in der Medizin. Es war eine schwere Zeit für den 35-Jährigen und ein komisches Gefühl, denn gesundheitlich ging es dem Musiker weiterhin gut. Trotzdem wurde er behandelt wie ein Schwerkranker. "Das ist ein Problem, das man nicht so unter der Jacke versteckt hält, sondern man trägt das auf dem Kopf durch die Welt, wie so ein Schild. Der Weg zum Bäcker oder zum Supermarkt – das war alles schlimm", erzählt Pongratz.

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Album Cover: "I mecht an Landla hean"

Neuer Look, neues Album

Inzwischen geht Maxi Pongratz mit seinem neuen "Look" offen und offensiv um, auch in den sozialen Medien. Er macht sogar auf der Bühne Witze darüber, dass er als gebürtiger und jetzt haarloser Oberammergauer vermutlich nicht mehr so ohne weiteres bei den Passionsspielen mitmachen kann. Und zugegeben, auf einigen der neuen Landler-Stücke, würde man den Maxi Pongratz gar nicht so ohne weiteres wiedererkennen, fehlen inhaltlich weitegehend auch die für ihn typischen latent dadaistisch-valentinistischen Liedtexte. Aber die Leute haben diese zwei Menschen nicht zusammengebracht.

"I mecht an Landla hean": Das Album ist ein Zwischenspiel, eine Liebeserklärung an die Volksmusik, ein Rückbesinnen auf die Ursprünge von Maxi Pongratz, der übrigens einen ganzen Tag lang gebraucht hat, bis diese vier Schafe einigermaßen Beatles-manierlich über den Zebrastreifen getrabt sind. Es war deutlich weniger Aufwand, als er bei seinen ersten Alben noch selber fürs Cover posiert hat.

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