Vor vier Jahren erschien "Joker" in den Kinos und setzte sich die Krone der Comic-Verfilmungen auf. Von den Kritiken gefeiert, brachte der Film-Hauptdarsteller Joaquin Phoenix einen Oscar ein und räumte an den Kinokassen ordentlich ab. Allein am Premierenwochenende konnte der Film 96 Millionen Dollar an den Kassen einspielen und erreichte ein weltweites Einspielergebnis von über einer Milliarde Dollar.
Entsprechend hoch waren naturgemäß die Erwartungen an den zweiten Teil. Besetzung und Crew stimmen eigentlich. Wie schon in Teil eins saß erneut Todd Phillips auf dem Regiestuhl. Superstar Joaquin Phoenix verkörpert erneut den Joker und bekam sogar Superstar Lady Gaga als Harley Quinn an die Seite gestellt.
Vernichtende Kritiken
Trotzdem: Die Fans sind mehr als nur enttäuscht. Der Film fährt teilweise vernichtende Kritiken ein. In Befragungen der Firma "Cinemascore" bekommt die Fortsetzung lediglich die Note D, also eine vier in Schulnoten. Laut dem "Hollywood Reporter" ist es damit die erste Comic-Verfilmung, die so schlecht bewertet wurde. Der erste Teil war 2019 noch mit einer zwei plus versehen worden.
Schlechtes Startwochenende
Und auch an den Kinokassen zeichnet sich ein ernüchterndes Ergebnis ab. Am Startwochenende spielte der Film in Nordamerika gerade mal 40 Millionen Dollar ein. Weniger als die Hälfte des ersten Teils. Global gesehen sieht es etwas besser aus: Laut Schätzungen des Branchenportals "Boxoffice Mojo“ kommt der Film immerhin auf 121 Millionen Dollar.
In Deutschland landet der Film bei den aktuellen Kinocharts nur auf dem zweiten Platz hinter "Die Schule der magischen Tiere 3". Mittlerweile spielen große Hollywood-Produktionen häufig schon am Startwochenende ihre Produktionskosten wieder ein. Mit angeblichen Kosten von 200 Millionen Dollar hat "Joker: Folie à Deux“ dieses Ziel verfehlt.
Gewöhnungsbedürftige Umsetzung
Viele der Fans stören sich an der gewagten Umsetzung von Regisseur Todd Phillips. War der erste Teil noch ein düsterer Abgesang auf die amerikanische Gesellschaft, baut der zweite Teil vor allem auf gefühlvolle Musical-Einlagen. Diese neue Art des Musical-Formats scheint den Geschmack der Comic-Fans nicht zu treffen. Sie stehen im krassen Gegensatz zu der düsteren Atmosphäre von Gotham City, in der die Fortsetzung erneut spielt. Was der Film aber trotzdem zu bieten hat, kann man hier nachlesen:
BR-Filmkritik: "Folie à deux" enttäuscht
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