Ehemaliger Starfotograf Lorenz Zatechy im Interview.
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Fotograf Lorenz Zatechy

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Nach dem Rampenlicht: Der Fall eines fränkischen Starfotografen

Nach dem Rampenlicht: Der Fall eines fränkischen Starfotografen

Wer sieht sie nicht gern, die Fotos aus der Welt der Reichen und Schönen auf den Covern der Hochglanz-Magazine. Einer, der jahrelang Teil dieser glitzernden Mode- und Medienwelt war, ist der Nürnberger Fotograf Lorenz Zatecky. Dann kam der Absturz.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Lorenz Zatecky sagt heute über sich selbst: "Ich wundere mich, dass ich diese wilden Jahre überlebt habe." Und damit meint er vor allem die 70er Jahre, als er schnelle Autos fuhr und für die großen Modemagazine fotografierte, in den europäischen Metropolen. Damals flog er um die halbe Welt und hatte Foto-Sessions mit den Größen der Film- und Modebranche. Der ganz große Coup gelang ihm 1979, als ihn das Modemagazin Vogue anrief und um ein Shooting bat, für das Cover der angesagten Zeitschrift.

Wie ein Oscar

"Das war vergleichbar mit der Oscar-Verleihung", sagt Zatecky heute. Und erfuhr später, dass bis dato nur ein paar Handvoll Fotografen überhaupt jemals ein Cover-Foto für die Vogue schießen durften. Das macht ihn bis heute stolz. Neben seiner Fotografie beschäftigt ihn bis heute auch die Malerei. Das ist sein Ausgleich und seine große Leidenschaft. Und die Motive gehen ihm nicht aus, schließlich hat er Tausende von Fotos geschossen: Künstler, Tiere, Landschaften, Häuser.

Das Lachen von Jack Nicholson

Auch mit Jack Nicholson verbindet ihn ein gemeinsames Shooting. Der Schauspieler gab sich völlig entspannt mit einem Wahnsinns-Lachen im Gesichtsausdruck, das Bild ging um die halbe Welt und Zatecky erzählt, das Management ließ später ausrichten, Nicholson habe gesagt, dass dieses Foto das beste sei, was jemals von ihm entstanden sei.

Gescheiterte Beziehungen und Ehe-Aus

Jahre später führten Scheidung und eine, wie er heute sagt, "toxische Beziehung" zu einem Model, zum Absturz. Der Nürnberger war am Ende, finanziell und physisch. Die Branche ließ ihn fallen, seine Probleme hatten sich herumgesprochen.

Heute lebt er von Grundsicherung und einer kleinen Rente in einer noch kleineren Wohnung im Nürnberger Norden und hat mit der Zeit von damals abgeschlossen. "Es geht mir gut", sagt er und freut sich darüber, dass er bis heute gesund geblieben ist. Er hat wieder zu malen begonnen und fotografiert hin und wieder noch ein bisschen.

Auch mit inzwischen 83 Jahren hat er die Leidenschaft für seinen Beruf bis heute nicht verloren.

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