Premiere im Rose Theater im Lincoln Center, New York
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Tom Cruise bei der Premiere von "Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One"

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Neuer "Mission:Impossible"-Film: Action-Spaß mit Tom Cruise

Die Menschheit ist einmal mehr von der totalen Auslöschung bedroht: Tom Cruise hat die unmögliche Aufgabe, sie zu retten. In "Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One" punktet der 61-Jährige aber vor allem als Motorradfahrer.

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Natürlich geht es auch in diesem Teil der "Mission: Impossible"-Reihe wieder um die drohende Auslöschung der gesamten Menschheit. Weltverschwörung alleine reicht nicht mehr. Aber bricht man die aufwändig produzierten Actionthriller rund um den Geheimagenten Ethan Hunt herunter auf das, was wirklich zählt, kann man die Filme auf den simplen Befehl reduzieren: Gebt mir ein Motorrad!

Hauptdarsteller Tom Cruise ist sicher kein begnadeter Schauspieler und weit entfernt von den Fähigkeiten eines Charakterdarstellers, aber was er wirklich beherrscht, ist eben die Kunst, ein Motorrad zu bewegen. Das bewies er schon 1986 als Kampfpilot bei der United States Navy in dem Überschalldrama "Top Gun", wo er in seiner Freizeit spaßeshalber auf dem Motorrad Düsenjägern hinterherjagte. Zehn Jahre nach "Top Gun" kam das erste "Mission: Impossible"- Abenteuer in die Kinos und seitdem gehören gefährliche Motorradstunts zur eigentlichen Attraktion der Filme. Die Handlung? Ja, schon wichtig. Die Charaktere? Natürlich auch. Aber die Kunststücke auf zwei Rädern: Das ist großes Kino.

Gebt mir ein Motorrad

Schon im vorangegangenen Teil mit dem Titel "Fallout" war die Motorrad-Verfolgungsjagd durch Paris der Kracher. Hunt auf einer Retro-BMW-R9T im Gegenverkehr rund um den Arc de Triomphe. Vive la France! Nicht enden wollte diese Hatz, ein mechanisches Ballett, eine Choreographie rauchender Reifen, eine Art Manifest der fossilen Fortbewegung. Weil Cruise immer älter wird, aber trotzdem mit der Zeit geht, durfte man diesmal also gespannt sein, ob er vielleicht ein E-Bike benutzen würde.

Nein, da ist auf unseren Tom wie auf manche Verkehrsminister Verlass: Der Verbrenner darf noch weiterfahren. Diesmal ist es eine leichte Enduro. Mit ihr sprang Cruise im norwegischen Hellesylt über eine eigens gebaute Rampe, im Film ist es durch digitale Tricks ein Felsgrat im Tal der Brennerautobahn. Die Maschine stößt Ethan Hunt in der Luft von sich weg, öffnet dann innerhalb eines Zeitfensters von sechs Sekunden einen Fallschirm und landet mit diesem auf einem fahrenden Zug.

Kampf gegen KI

"Dead Reckoning Teil Eins" überzeugt mit einer raffinierten Handlungsidee: Tom Cruise kämpft, wie könnte es in unseren Tagen anders sein, gegen eine außer Kontrolle geratene Künstliche Intelligenz. Das führt zu schönen Retrogags: Die digitale Gefahr wird einfach analog ausgetrickst. Mit alten Schreibmaschinen, Funkwellenempfängern oder einem historischen Fiat 500.

Doch diesen hübschen Gerätschaften vergangener Tage vertraut Regisseur Christopher McQuarrie auf Dauer nicht wirklich und so ist am Ende wieder einmal alles nur Staffage für ausgeklügelte Actionsequenzen an exotischen oder gefährlichen Orten. Die Menschheit wird, wie immer, knapp vor Schluss gerettet, oder diesmal doch nicht? Naja, es folgt ja noch Teil zwei des wilden Gejages rund um die Welt.

Egal. Gebt Tom Cruise - der gerade 61 geworden ist, einfach nicht älter werden will, in diesem Film aber doch bisweilen ziemlich erschöpft wirkt - ein Motorrad und freut euch über diese teilweise über Monate geprobten Zirkusnummern, die man als fulminantes Blockbuster-Kino mit tollen Stunts mögen kann oder nicht. Das ist schon beeindruckend: Den korrekten Absprung mit dem Motorrad vom Felsgrat probte der Schauspieler auf einer Rundstrecke über 13.000 Mal. Und er absolvierte in der Vorbereitung rund 500 Fallschirmsprünge – davon bis zu 30 an einem Tag. Unterhaltsam ist das allemal. Mehr nicht, aber das eben verlässlich.

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