Filmszene aus "The Creator": In dieser Zukunftswelt sind schwebende Polizeifahrzeuge Alltag.
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Filmszene aus "The Creator": In dieser Zukunftswelt sind schwebende Polizeifahrzeuge Alltag.

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Neuer Sci-Fi-Film "The Creator": Die KI, mein geliebter Feind

Neuer Sci-Fi-Film "The Creator": Die KI, mein geliebter Feind

Mit "Rogue One" bewies Gareth Edwards, dass er einem so etablierten Franchise wie "Star Wars" neue Facetten abgewinnen konnte. Mit "The Creator" geht er erneut innovative Wege: eine Version unserer Welt, durchsetzt von KI.

Über dieses Thema berichtet: kinokino am .

Die Welt, in die uns "The Creator" entführt, hat die Revolution der KI bereits hinter sich. KI ist fester Bestandteil des Alltags – gewesen. Roboter überall, teils in Menschengestalt, werden dieser Tage eingesammelt und zerstört. Ein Großteil der KI-Roboter hat sich in den asiatischen Raum zurückgezogen – verfolgt von westlichen Militärs. Denn ein von der KI initiierter Atomschlag hat einen Teil von Los Angeles in Schutt und Asche gelegt – die Welt hat daraufhin denen den Krieg erklärt, die der Menschheit lange Zeit wichtige Dienste geleistet haben.

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Ex-Agent Joshua (John David Washington) wird auf eine Geheimmission geschickt, einen K.I.-Entwickler auszuschalten. ("The Creator"-Filmszene)

John David Washington als Ex-Agent mit Gewissensbissen

Hier kommt John David Washington, Sohn von Oscarpreisträger Denzel Washington, ins Spiel. Er mimt den Ex-Agenten Joshua, der bei einer Geheimoperation seine Frau verloren hat. Doch sie soll noch am Leben sein. Und mehr noch, sie arbeitet mit dem geheimnisvollen (und titelgebenden) "Creator" zusammen, einem KI-Entwickler, der eine mysteriöse Waffe erschaffen haben soll. Diese könnte den Krieg beenden – aber auch die gesamte Menschheit auslöschen. Joshua macht sich mit Elite-Soldaten auf gen Asien und macht eine erstaunliche Entdeckung: der „Creator“ ist ein sechsjähriges Kind. Und das bringt Joshua in Gewissensnot und lässt ihn mehr oder weniger die Seiten wechseln.

Beeindruckende Tableaus unserer Welt in nicht allzu ferner Zukunft

Es ist beeindruckend, was Gareth Edwards visuell in "The Creator" bei einem mit 80 Millionen Dollar eher moderaten Budget für eine solche Sci-Fi-Produktion herausgeholt hat. Allein wegen der vielen Effekteinstellungen, aber auch wegen der innovativen Tableaus unserer von modernster Technik durchzogenen Welt lohnt sich der Kino-Besuch. Wir bereisen die Berghöhen von Tibet, wo ein futuristischer Buddha-Tempel einen Gipfel krönt, und besuchen ein thailändisches Holzdorf am Fluss, bevölkert von Robotern, denen man ihre Künstlichkeit erst beim Betrachten des Nackens ansieht. Eine asiatische Millionenmetropole erinnert an die Straßenschluchten von Ridley Scotts Sci-Fi-Klassiker "Blade Runner". Und das futuristische Los Angeles ist ähnlich kontrastreich, wie das heutige, wo Arm und Reich ganz nah beieinander liegen: auf der einen Seite der moderne Freeway, der vorbeiführt an modernen Hochglanz-Wolkenkratzern, auf der anderen hinter einer gigantischen Mauer der Krater und die Überreste des beim Atomschlag zerstörten Stadtteils. All das ist faszinierend. Nicht ganz neu – Edwards‘ Regie-Kollege Neill Blomkamp entwarf dreckige Zukunftsvisionen von Johannesburg und Los Angeles in seinen Sci-Fi-Filmen "District 9" und "Elysium" – aber dennoch sehr sehenswert.

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Ein Kind (Madeleine Yuna Voyles) soll der gefährlichste KI-Entwickler der Welt sein? Filmszene aus "The Creator".

Im Verbund mit den sehr gut inszenierten Actionsequenzen entschädigt das auch ein wenig für die dann doch vorhersehbare Handlung: Der Agent der "Menschen" erwärmt sich schließlich für seine Beute, die KI. Wir erleben eine große Schlacht im asiatischen Dschungel. Und zum Finale verschlägt es Agent Joshua natürlich auch in den Weltraum: auf eine gigantische, im Orbit kreisende Drohne, mit der die US-Regierung überall auf der Welt sehr schnell und sehr genau flüchtige KI aufzuspüren versucht.

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Diese Frau hat Agent Joshua auf geheime Mission geschickt: Schauspielerin Allison Janney in "The Creator" (Filmszene).

Großartiger Actionfilm, der mehr Tiefgang vertragen hätte

Die technischen Ideen und Gimmicks machen Spaß, das Tempo ist von Anfang an hoch. Das Ende konsequent – es soll hier natürlich nicht verraten werden. Allerdings hat sich Edwards nicht viele Gedanken gemacht, wie denn KI, wie wir sie heute kennen, unser zukünftiges Leben beeinflussen könnte. Das hätte ihn vielleicht die eine oder andere Actionsequenz gekostet. Doch hätte es seinen Film auch thematisch innovativ, provokativ gemacht. Edwards' KI ist in "The Creator" in menschenähnlichen Robotern aufgegangen, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt zu haben scheinen. Das ist so alt wie das Sci-Fi-Kino selbst. Und so ist "The Creator" bei all den tollen Einfällen am Ende doch ein weiterer Actionfilm Menschen gegen Roboter mit Gefühlen. Von denen aber einer der besten.

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