Es ist eine schier unglaubliche Geschichte: Im damalige Protektorat Böhmen und Mähren, das der Zug durchfahren musste, bringen Menschen den Häftlingen Lebensmittel und Medikamente, Eisenbahner verstehen es mit List, den Zug immer wieder aufzuhalten. Am Bahnhof von Roztoky gelingt es, Häftlinge aus den Waggons zu schmuggeln. Sogar Filmaufnahmen existieren von dort, heimlich
gedreht, denn der Zug wird von SS-Leuten bewacht. Zuletzt kann der Zug ganz aufgehalten werden. Die Häftlinge kommen frei.
Eine singuläre Aktion
Thomas Muggenthaler und Andrea Mocellin haben für ihren Film Zeitzeugen befragt: Häftlinge und Helfer, allesamt hochbetagt inzwischen. Die Helfer von damals sind zweifelsohne Helden. Und doch wirft der Dokumentarfilm die unbequeme Frage auf, wieso es – gerade in den letzten Kriegstagen, als die NS-Herrschaft vor dem Ende stand – nicht auch anderswo zu solchen Aktionen kam.
"Todeszug in die Freiheit“ ist heute Abend um 18 Uhr im Jüdischen Museum in München zu sehen. Kommenden Montag (29.1.) wird der Film auch im Ersten ausgestrahlt, um 23.30 Uhr.