Selten wurden Konzerte mit einer so großen Erwartung verbunden, wie die sieben Shows von US-Superstar Taylor Swift in Deutschland. Rathäuser und Hotels in Gelsenkirchen, Hamburg und München hoffen auf Rekordeinnahmen. Die Fans wiederum dürfen sich auf Konzerte freuen, die locker die Drei-Stunden-Marke reißen dürften – und deren materieller Aufwand entsprechend immens ist. Zehn Zahlen zur Veranschaulichung der "Eras"-Größenordnung:
152 Shows auf Taylor Swifts "Eras Tour"
Die "Eras Tour" läuft bereits seit dem 17. März 2023. Sie begann in der US-Stadt Glendale und soll am 8. Dezember 2024 in Vancouver nach 152 Shows enden. Nach ihren Tourstopps in Deutschland geht es für Swift weiter nach Warschau, Wien und London.
Zum Transport des Bühnen-Equipments hat Swift beim US-Abschnitt ihrer Tour 50 Lastwagen benötigt. Als Trucker bei der "Eras"-Tour anzuheuern, lohnt sich übrigens auch finanziell: Swift zahlte den Fahrern im vergangenen Jahr eine Prämie von jeweils 100.000 Dollar, persönlich überreicht von ihrem Vater Scott. Ob es die Prämie auch in Deutschland gibt, ist nicht bekannt.
1,6 Milliarden Dollar Gewinn erwartet
Prämien-Geschenke kann sich Swift offensichtlich leisten, die "Eras Tour" ist alles andere als ein Verlustgeschäft: Laut Schätzungen des Magazins "Forbes" soll die Tour insgesamt 1,6 Milliarden Dollar einspielen. Die "Time" schätzt den Gewinn bis Ende 2024 sogar auf 2,1 Milliarden.
Taylor Swifts bevorzugtes Verkehrsmittel ist der Privatjet. 2022 soll sie deswegen laut der Studie einer Nachhaltigkeits-Werbeagentur unter allen untersuchten Prominenten den höchsten CO₂-Ausstoß gehabt haben – und das im Jahr 2022, also vor ihrer großen "Eras Tour". Ein Sprecher von Swift dementierte die Zahlen, die Jets seien auch an andere Menschen "geliehen" worden. Ein Youtube-Video zählte im vergangenen Jahr dann 286.000 geflogene Kilometer ihrer beiden Jets. Einen soll Swift mittlerweile verkauft haben.
16 Outfitwechsel, 45 Songs in dreieinhalb Stunden
Der Tour-Name "Eras" ist Programm – Swift spielt Songs aus den verschiedensten Abschnitten ihrer Karriere. Nicht nur soundtechnisch hat Swift sich seit dem ersten selbstbetitelten Album im Jahr 2006 verändert, auch optisch: Deswegen wechselt sie während der Show regelmäßig ihr Outfit, in den USA zählten Besucher 16 verschiedene Kostüme. Die Fans wiederum legen sich ebenfalls ins Zeug – und schneidern sich oft eigene Kostüme für den Konzertabend.
Ein bisschen was tun muss Taylor Swift für ihr Geld: Mit 45 Titeln gibt es Songs aus ihrem gesamten Alben-Repertoire, weit mehr Songs als bei anderen vergleichbaren Acts. Mindestens zwei der Lieder sind "Surprise Songs", die von Show zu Show wechseln. Vorband ist übrigens die Alternative-Rockband Paramore.
Eine lange Setlist bedeutet eben auch: Ein langes Konzert. Swifts Shows dauern meistens mindestens dreieinhalb Stunden. Wer also pünktlich zum Einlass um 17 Uhr kommt, verbringt sechseinhalb Stunden im Olympiastadion, die Vorband noch nicht einmal eingerechnet. Angesichts der sommerlichen Temperaturen sollten die Konzert-Besucher sich mit ausreichend Wasser versorgen. Mitgebrachte Getränke sind zwar verboten, dafür darf man zumindest eine leere Plastikflasche mitbringen, die laut Veranstalter vor Ort aufgefüllt werden kann. Möglicherweise die Lehre aus einem Swift-Konzert in Rio im vergangenen Jahr: Eine junge Frau war dort laut Obduktionsbericht an "Hitzeerschöpfung" gestorben. In den sozialen Medien gab es damals Beschwerden, dass es trotz der extremen Temperaturen nicht erlaubt gewesen sei, eigenes Wasser mitzunehmen.
Hotellerie jubelt: Swift sorgt für 20 Millionen Übernachtungen
2024 wird wohl ein gutes Jahr für Hotellerie und Gastronomie in München. Dank Taylor Swift, Adele, Coldplay und der Fußball-Europameisterschaft hoffen viele auf eine Rekordzahl an Übernachtungen. Der CSU-Wirtschaftsreferent schätzte die Zahl optimistisch auf 20 Millionen Übernachtungen – was einem neuen Rekord entspräche, sollte sie sich bewahrheiten.
Seit dem Ende der Pandemie gibt es viele Diskussionen um die teilweise absurd teuren Tickets bei Pop-Konzerten. Bei Swift lagen die Tickets in der günstigsten Kategorie mit 77 Euro noch in einem akzeptablen Bereich – zumindest im regulären Vorverkauf. Beim Weiterverkaufs-Dienst "Fansales" des Ticketunternehmens Eventim liegen die Preise bereits deutlich höher: Dort gab es zuletzt nur noch Tickets für eines der Konzerte in Gelsenkirchen, Kostenpunkt: 476 Euro.
Taylor Swifts Lieblingszahl 13
Swift-Fans und kundige Kulturjournalisten betonen ja gern, dass sich im Taylor-Swift-Universum hunderte tiefgründige Botschaften und Codes verstecken. Im Fall von Swifts Lieblingszahl 13 ist des Rätsels Lösung allerdings eher banal: Swift hat am 13. Dezember Geburtstag.
Im Video: Warum Taylor Swift so erfolgreich ist? Eine Uni-Vorlesungsreihe hat diese Frage untersucht
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