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Überbleibsel der Liebe - jetzt auch in einem Buch versammelt

Erst war es nur ein Museum in Zagreb, seit einigen Jahren gibt es eine Filiale in Los Angeles. Das "Museum der zerbrochenen Beziehungen" sammelt Relikte gescheiterter Ehen und anderer Liebesbünde. Ein Buch erzählt deren Geschichten. Von Knut Cordsen

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Vom amerikanischen Schriftsteller Colum McCann ist der Satz überliefert: „Die ganze Welt ist ein Museum der zerbrochenen Beziehungen. Die Geschichte ihrer Überbleibsel zu erzählen bringt uns Heilung.“ Wer jemals eine Beziehung hat zerbrechen, eine Liebe hat an ihr Ende kommen sehen, der weiß, dass jedes "Beziehungs-Aus" Hinterlassenschaften zutage treten lässt, die vom einstigen Glück des nun voneinander scheidenden Paares berichten. Es sind "die Trümmer ihrer Lieb und Treu", um es mit einem Wort aus William Shakespeares Drama "Troilus und Cressida" zu sagen.

Autoren: Ein einstiges Liebespaar

Ein berührendes, tragikomisches Buch des einstigen Liebespaars Olinka Vištica und Dražen Grubišic. Die beiden sind Künstler und haben vor Jahr und Tag in Zagreb ein "Museum der zerbrochenen Beziehungen" begründet. Exponate aus diesem Museum versammelt jetzt das Buch "Das Museum der zerbrochenen Beziehungen", das Marcus Gärtner, Verlagsleiter bei Rowohlt, ins Deutsche übertragen hat.

Vom Umgang mit schwierigem "Gefühlserbe"

Die Museumsgründer sprechen vom "Gefühlserbe“. Es sind ganz besondere Souvenirs – an ihnen hängen schmerzvolle Erinnerungen, mit denen man nicht unbedingt täglich konfrontiert werden möchte, die man aber auch nicht wegschmeißen kann. Für diese braucht es einen "Aufbewahrungsort", eine Endlagerstätte der Liebe. Unter den Exponaten sind Hochzeitsringe, mit denen man nicht weiß, wohin, da ist aber auch ein Brautkleid in einem Einmachglas, dessen einstige Trägerin es nicht übers Herz bringt, eine andere Frau darin zu sehen, weshalb sie es quasi eingeweckt hat. Oder da ist ein Bügeleisen, mit dem der Hochzeitsanzug eines Bräutigams einst aufgebügelt wurde. Ganz zu schweigen von der "Ex-Axt", mit der die Verlassene das gesamte Mobiliar der Person, die sie für eine andere hatte fallen lassen, wutentbrannt in seine Einzelteile zerlegte.

Alles in allem ein Buch, das man vielleicht gerade zum Valentinstag verschenken sollte.

Olinka Vištica und Dražen Grubišic: „Das Museum der zerbrochenen Beziehungen“. Aus dem Englischen von Marcus Gärtner. Rowohlt Hundert Augen. 126 Seiten. 15 Euro