Der scheidende Direktor der berühmten Uffizien in Florenz führt künftig das Nationalmuseum Capodimonte in Neapel. Das italienische Kulturministerium wählte den deutsch-italienischen Kunsthistoriker Eike Schmidt zum neuen Leiter des renommierten Museums, wie Minister Gennaro Sangiuliano am Freitagabend mitteilte. Schmidt sei einer der bedeutendsten Museumsdirektoren und verfüge über internationale Erfahrung, sagte Sangiuliano bei der Vorstellung.
Spekulationen über politische Ambitionen
Das Museo Nazionale di Capodimonte in der süditalienischen Stadt ist eine der bedeutendsten Kunsteinrichtungen Italiens. In den Sammlungen sind alle Schulen der italienischen Malerei vertreten. In der Kunstsammlung finden sich Werke von Caravaggio und Michelangelo sowie Sandro Botticelli. Das Museum beherbergt zudem nach den Uffizien in Florenz das zweitgrößte Zeichenkabinett Italiens.
Eike Schmidt hatte erst kürzlich die italienische Staatsbürgerschaft angenommen. Zuletzt gab es Spekulationen darüber, dass die rechte Partei von Regierungschefin Giorgia Meloni, Fratelli d’Italia, den Deutschen Eike Schmidt bei den kommenden Kommunalwahlen als Bürgermeisterkandidaten für Florenz aufstellen wolle. Dem BR gegenüber äußerte sich Schmidt im September kryptisch: Es sei absolut richtig, dass "eine heiße Debatte darüber entstanden" sei, ob er "als nächster Bürgermeister von Florenz kandidieren solle oder nicht".
Eike Schmidt leitet die Uffizien seit 2015
Der gebürtige Freiburger leitet seit 2015 die weltbekannten Uffizien in Florenz - Ende des Jahres verlässt der 55-Jährige das Museum. "Ich bin wirklich sehr bewegt", sagte Schmidt der Zeitung "Il Mattino" zufolge (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). Neapel sei eine "fantastische Stadt, einzigartig auf der Welt. Die scheidende Direktorin der Galleria dell'Accademia in Florenz, die deutsche Cecilie Hollberg, soll nach dem Willen von Kulturminister Sangiuliano an der Leitung des Museums in Neapel mit beteiligt sein.
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