Ein Musterprofi. Keine Affären, keine Skandale. Kaum gelbe Karten. Philipp Lahm ist so etwas wie das fleischgewordenen Fairplay. Ein Vorbild. Aber als Held eines Dramas vielleicht ein bisschen arg - Pardon! - lahm. Aber genau das interessiert Autor Michel Decar natürlich.
Ein schmerzhaft normaler Protagonist
"Philipp Lahm ist so langweilig, dass es wehtut", heißt es einmal im Stück. Diese schmerzhaft banale Normalität zelebriert Michel Decar geradezu. Er zeigt Lahm beim Fußnägelschneiden, Fernsehschauen oder Interviews-Geben, in denen er höfliche Belanglosigkeiten äußert. Eine Herausforderung für Regisseur Robert Gerloff, dafür interessante szenische Lösungen zu finden, noch dazu, da Decars Stück mit vielen Schauplatzwechseln eher einem Drehbuch als einem Theaterskript gleicht.
Lahmer Held, lustiges Stück
Eine große Chance für die Inszenierung ist Decars Humor. Sein Lahm-Drama liest sich sehr komisch, etwa wenn sich der Titelheld nach Studieren der Speisekarten verschiedener Lieferdienste aus unzähligen Gerichten so ziemlich das fadeste auswählt: eine Pizza Marghertia.
Die Uraufführung von Michel Decars "Philipp Lahm" findet morgen (16.12.) um 20 Uhr im Münchner Marstalltheater statt.