Bayern setzt im Kampf gegen Fake-Shops auf KI
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Bayern setzt im Kampf gegen Fake-Shops auf KI

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Bayern setzt im Kampf gegen Fake-Shops auf KI

Betrügerische Online-Shops führen immer wieder Internet-Nutzer hinters Licht. Um falsche Shops schneller zu erkennen, setzt das bayerische Justizministerium nun auf Künstliche Intelligenz aus Österreich.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Betrügerische Online-Shops, die potenzielle Kunden mit günstigen Angeboten locken, entwickeln sich immer mehr zu einer digitalen Plage. Kunden, die auf solche Angebote hereinfallen, warten oft vergebens auf ihre bestellte und bereits bezahlte Ware. Das bayerische Staatsministerium der Justiz hat nun Maßnahmen ergriffen, um diesen Cyberbetrügern einen Schritt voraus zu sein.

Bayerisch-österreichische Kooperation

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich unterzeichnete heute gemeinsam mit Dr. Helmut Leopold vom AIT Austrian Institute of Technology eine Kooperationsvereinbarung, um den bereits erfolgreichen Fake-Shop Detector weiterzuentwickeln.

Eisenreich betonte die Dringlichkeit des Problems: "Allein in einem einzigen Ermittlungskomplex der ZCB wurden rund 1.600 Personen um etwa 500.000 Euro betrogen." Er hofft, dass der weiterentwickelte Fake-Shop Detector den Behörden helfen wird, betrügerische Online-Shops schneller zu identifizieren und die dahinterliegende kriminelle Struktur effizienter aufzudecken.

KI gegen Online-Fakes

Dieses auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiertes Ermittlungswerkzeug wurde vom AIT in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation und dem Internetspezialisten X-Net entwickelt. Die KI wurde mit Informationen über 20.000 echte und falsche Online-Shops gefüttert.

Dadurch soll das Tool in der Lage sein, automatisch Muster zu erkennen, die echte von falschen Shops unterscheiden – über 21.000 Merkmale werden von der KI verglichen. Schlägt das System an, könnten Ermittler früher als bisher über den falschen Shop informiert werden und dagegen vorgehen. Auch könnten Verbraucher schneller vor dem Betrug gewarnt werden.

Wie erkenne ich Fake-Shops?

Sobald ein Fake-Shop als solcher erkannt wird, ist es für Verbraucher in der Regel nicht schwer, sich darüber zu informieren. Die Verbraucherzentrale bietet etwa auf ihrer Website einen "Fake-Shop-Finder" an. Hier kann man die URL eines vermeintlichen falschen Stores eingeben und erfahren, ob zu dieser Website verdächtige Meldungen vorliegen.

Zudem lohnt sich oft eine Google-Suche: Eine Suche der Shop-URL mit dem Wort "Erfahrungen" oder "Betrug" bringt oft direkt Ergebnisse zutage, an denen man sich orientieren kann.

Gemeinsame Anstrengungen gegen Fakes

Die Bemühungen des bayerischen Justizministeriums könnten den Kampf gegen Fake Shops auf das nächste Level heben. Dr. Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security des AIT, erklärte: "Die wachsenden digitalen Bedrohungen durch Desinformation und betrügerische Angriffe verlangen gemeinsame Anstrengungen, um den Nutzern effektive Werkzeuge zur Verfügung zu stellen."

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