Fahrkarte als QR-Code, Handy-Ticket der Deutschen Bahn
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Falsche DB-Tickets auf einem Online-Portal

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Betrugsmasche: Falsche DB-Tickets auf Online-Portalen

Verlockend günstige Zugtickets auf Online-Märkten im Netz entpuppen sich oft als raffinierte Fälschungen. Der Betrug mit Abo-Tickets, auch Abo-Scam genannt, ist für die Opfer doppelt ärgerlich – ihnen droht nämlich nicht nur eine Nachzahlung.

In den vergangenen Jahren hat sich eine neue Form des Betrugs rund ums Zugfahren entwickelt, die als "Abo-Scam" bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine perfide Masche, bei der Betrüger gefälschte Abo-Tickets für Zugfahrten erstellen und diese zu verlockend niedrigen Preisen auf Online-Verkaufsplattformen anbieten, wie dem Portal "Kleinanzeigen". Unwissende Kunden, die auf diese vermeintlich günstigen Angebote hereinfallen, sehen sich nicht nur mit finanziellen Verlusten konfrontiert, sondern auch mit rechtlichen Konsequenzen.

Raffinierte Betrugsmethoden

Die Betrüger, die hinter dem Abo-Scam stehen, agieren äußerst raffiniert. Sie erstellen gefälschte Monatsabonnements für Zugstrecken, indem sie die Daten ahnungsloser Kunden verwenden. Sobald eine Anfrage für eine bestimmte Zugstrecke eingeht, wird ein Monatsticket generiert und dem Käufer als Screenshot zugeschickt. Der Kunde wird angewiesen, das Ticket im offiziellen DB-Navigator der Deutschen Bahn zu hinterlegen.

Hier liegt der Haken: Im Gegensatz zu regulären Einzeltickets haben Abo-Tickets eine längere Bearbeitungsdauer und werden von den Zugbegleitern nicht sofort überprüft. Daher können sie vorübergehend als "gültig" erkannt werden, obwohl sie tatsächlich gefälscht sind.

Konsequenzen für die Opfer

Sobald der Kunde versucht, das gefälschte Ticket in den DB-Navigator einzufügen, scheitert das, weil das Ticket bereits storniert wurde und die Auftragsnummer gesperrt ist. Die Käufer stehen dann ohne gültiges Ticket da und werden mit den unangenehmen Konsequenzen konfrontiert.

"Das Thema ist uns bereits bekannt. Wir gehen solchen Hinweisen unmittelbar nach", räumt ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) gegenüber BR24 ein. Auch die Verbraucherzentralen warnen vor dem Kauf solcher Tickets auf Kleinanzeigen, denn diejenigen, die unwissentlich auf den Abo-Scam hereinfallen, sehen sich mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert. Neben dem Verlust des gezahlten Ticketpreises müssen sie auch nachträglich für die Bahnfahrten zahlen – und das kann teuer werden. Darüber hinaus drohen rechtliche Konsequenzen in Form von Anzeigen wegen Betrugs.

Diese Vorsichtsmaßnahmen können helfen

Um sich vor dem Abo-Scam und ähnlichen Betrugsmaschen zu schützen, ist es ratsam, beim Kauf von Zugtickets auf Online-Plattformen Vorsicht walten zu lassen. Die Deutsche Bahn rät Kunden, grundsätzlich nur Angebote der DB oder ihrer Kooperationspartner zu nutzen. Bei "zu guten" Angeboten hilft ein gesundes Misstrauen, denn Betrüger nutzen oft extrem niedrige Preise, um potenzielle Opfer anzulocken. Ratsam ist auch, keine persönlichen Daten herauszugeben und vor einem Kauf zu überprüfen, wer hinter dem Angebot steckt.

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