Stars and Stripes-Pin am Revers, im Hintergrund die Fahne mit dem Banner des US-Präsidenten, den Blick entschlossen in die Kamera gerichtet: So präsentiert sich der ehemalige US-Präsident in einem aktuellen Youtube-Clip. Barack Obama hat eine wichtige Botschaft. Er spricht darüber, wie leicht man Videos manipulieren kann. Doch dann fängt er unvermittelt an, über die Comic-Serie "Black Panters" zu sprechen und zieht mit harschen Worten über seinen Nachfolger Donald Trump her.
Prominentengesichter auf Pornodarstellern
Natürlich ist das Video eine Fälschung, allerdings eine, die auf den ersten Blick überaus authentisch wirkt. Obama sieht aus wie Obama, Obama spricht wie Obama und Obama klingt wie Obama, nur hier und da wirkt seine Mimik etwas sonderbar. Das gefälschte Obama-Video ist ein sogenannter "Deep Fake", so nennt man verfälschte Videodateien, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt werden. Vor einigen Wochen sorgte das Thema schon einmal für Diskussionsstoff - damals ging es um Deep Fakes, bei denen Gesichter von Prominenten auf Pornodarsteller gesetzt wurden.
Gefahr für die Demokratie
Das Fake-Video mit Barack Obama wurde von der News-Seite Buzzfeed mit dem explizierten Ziel erstellt, vor Deep-Fakes zu warnen, denn die Gefahren für die Demokratie sind offensichtlich: Jedem Politiker könnte in Zukunft jede Aussage in den Mund gelegt werden, für Otto-Normaluser wäre es geradezu unmöglich die Fälschungen zu erkennen. Was man dagegen tun kann, darüber wird im Netz seit längerem intensiv diskutiert. Eine Idee: Künstliche Intelligenz könnte nicht nur dabei helfen, solche Videos zu erstellen, sondern auch, sie zu enttarnen. Bleibt zu hoffen, dass die Wahrheit dieses technologische Wettrüsten gewinnt.