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Das freie Betriebssystem Linux wird auch von vielen Schulen eingesetzt

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Netzwerk für freie Software: Wenn Schulen Schulen helfen

Netzwerk für freie Software: Wenn Schulen Schulen helfen

Datenschutz, Sicherheit, Kosten: Für Schulen kann der Einsatz proprietärer Software problematisch sein. Es gibt für fast alles freie Alternativen. Nun gibt es ein Netzwerk, in dem Schulen Know-How und Starthilfe zu freier Software austauschen können.

Während der Corona-Pandemie gab es in den Schulen immer wieder Distanzunterricht. Für die Videokonferenzen war dabei an vielen bayerischen Schulen Microsoft Teams im Einsatz, für das das Kultusministerium eine bayernweite Lizenz erworben hatte - trotz Datenschutzbedenken. Im neuen Schuljahr soll Visavid das neue Videokonferenzsystem sein. Als zentrale Lernplattform war und ist in Bayern Mebis im Einsatz, auch hier gab es jedoch immer wieder temporäre Ausfälle zu beklagen. Deswegen suchten sich manche Schulen stabilere Alternativen, Kultusminister Michael Piazolo stellte es den Schulen frei, sich ihren Software-Mix selbst zusammenzustellen.

Einige Schulen - nicht nur in Bayern - setzen dabei auf Freie Software, also Programme, für die ein offener Quellcode zur Verfügung steht, also Open Source, und die kostenfrei verwendet werden kann. Doch es ist nicht für jede Schule einfach, den Überblick über die für die verschiedenen schulischen Zwecke geeignete Software zu behalten und sich auch um Installation und Einweisung der Lehrer und Schüler zu kümmern.

Freie Software ist datenschutzfreundlich

An dieser Stelle setzt das "Netzwerk Freie Schulsoftware" an, das Digitalcourage, ein Verein, der sich für Grundrechte und Datenschutz im digitalen Zeitalter einsetzt, kürzlich eingerichtet hat. Im Netzwerk Freie Schulsoftware finden alle Rat und Hilfe, "die sich hinsichtlich digitaler Bildung von der Politik, den Ministerien oder Schulträgern im Stich gelassen fühlen", wie es auf der Website heißt. Zum Beispiel "Lehrende, die datenschutzfreundlichen, digitalen Unterricht machen möchten, aber nicht wissen wie sie anfangen sollen oder denen vermeintlich die Hände gebunden sind".

Schulen können Hilfe für spezielle Software anbieten

Schulen, die Freie Software einsetzen, können auf Digitalcourage.de ein Hilfsangebot machen: Sei es ein Erfahrungsaustausch über Vor- und Nachteile der Software, Funktionsweise und Bedienbarkeit oder sogar eine Starthilfe beim Einrichten der Software, der Auswahl von Servern oder Hostern oder bei Behördengesprächen.

Die Angebote werden auf einer Webpage gesammelt, auf der die Programme alphabetisch sortiert sind. Zu jeder Software sind die Schulen aufgeführt, die Austausch oder sogar zusätzlich Starthilfe anbieten. Da die schulrechtlichen Voraussetzungen nicht in allen Bundesländern gleich sind, ist es sinnvoll, sich nach Ansprechpartnern im eigenen Bundesland umzuschauen.

600 Hilfsangebote zu 160 Programmen

Auch fünf bayerische Schulen beteiligen sich. So bietet zum Beispiel das Stiftland-Gymnasium in Tirschenreuth Austausch und Starthilfe für Collabora, eine auf Libre Office basierende Software für kollaboratives Schreiben an. Eines von 22 Angeboten der oberpfälzischen Schule. Insgesamt haben die fünf bayerischen Schulen und ein Lehrer aus Neunburg vorm Wald 75 Hilfsangebote eingestellt.

Auf der ganzen Plattform sind seit dem Start im Juli mehr als 600 solcher Hilfsangebote für mehr als 160 Programme aus allen möglichen Einsatzbereichen wie Betriebssystem, Kommunikation oder Visualisierungshilfen zusammengekommen. Besonders viele Angebote gibt es zur Videokonferenzsoftware BigBlueButton, zur Produktivitäts-Plattform Nextcloud und zum Betriebssystem Linux. Schulen, die eines dieser Angebote annehmen wollen, können sich an die jeweilige Kontaktperson an der hilfsbereiten Schule wenden.

Außerdem gibt es auch eine fächerspezifische Suche, man kann also nach Programmen suchen, die sich zum Beispiel für den Einsatz in Erdkunde, Informatik oder Mathematik eignen.

Freie Software erhöht Lebensdauer von Geräten

Am Stiftland-Gymnasium in Tirschenreuth ist noch keine Anfrage eingegangen, "weil sich das Netzwerk Freie Schulsoftware ja noch im Aufbau befindet", wie Martin Putzlocher, der dort Server-Administrator ist, zu BR24 sagt.

Putzlocher erklärt die Motivation seiner Schule, Hilfe für die Verwendung freier Software anzubieten, so: Freie Software erhöhe erheblich die Lebensdauer von Geräten. Ein Laptop mit dem freien Betriebssystem Linux sei etwa doppelt so lang nutzbar als wenn er mit Windows betrieben werde. "Ein weiterer Aspekt unserer Motivation ist es den Lock-In-Effekt auf unsere Schülerinnen und Schüler, der durch die häufig intensive Prägung auf die Produkte weniger namhafter Hersteller entsteht, zu vermeiden."

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