Sven Bender auf der Trainerbank der SpVgg Unterhaching
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Sven Bender vor Wiedersehen mit 1860: "Großer Trainer" in spe

Sven Bender vor Wiedersehen mit 1860: "Großer Trainer" in spe

Am Wochenende trifft die SpVgg Unterhaching auf den TSV 1860 München. Beim S-Bahn-Derby in der 3. Liga sitzt Sven Bender auf der Hachinger Bank. Der Ex-Löwe vertritt den gesperrten Chefcoach Unterberger. Manni Schwabl prophezeit eine große Karriere.

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Am vergangenen Wochenende saß Sven Bender erstmals bei einem Spiel der SpVgg Unterhaching als Hauptverantwortlicher auf der Bank. Chefcoach Marc Unterberger wurde wegen einer Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter bei der Partie gegen den SV Sandhausen für drei Spiele gesperrt. Und so übernimmt Bender. Bei seinem Debüt kassierten Benders Hachinger eine 0:2-Niederlage beim SC Verl. Im Anschluss blieb er sachlich, sprach nicht über sich, sondern über die Mannschaftsleistung und die des Gegners. Ob ihm das nach dem nächsten Spiel auch gelingt?

Wiedersehen mit der alten Liebe: Unterhaching - TSV 1860

Denn am Sonntag wird Bender wieder auf der Bank sitzen - und diesmal wird es für ihn ein besonderer Moment. Denn Unterhaching empfängt zum Flutlichtspiel Benders alte Liebe: den TSV 1860 München (am Sonntag, 20. Oktober, ab 19.30 Uhr im Liveticker). Das S-Bahn-Derby steht an.

Die Bender-Zwillinge bei den Löwen: "Die werden es packen"

Als die Bender-Zwillinge gerade mit dem TSV 1860 die B-Junioren-Bundesliga gewonnen hatten, war ihr Weg schon vorgezeichnet. "Die beiden werden es packen, darauf können Sie Gift nehmen", prophezeite 2006 der damalige Leiter des Löwennachwuchses Ernst Tanner. Er sollte recht behalten. Das Bruderpaar bekam einen Profivertrag, Sven feierte im Dezember 2006 sein Profidebüt. Lars zog wenig später nach und so etablierten sich beide in der ersten Mannschaft, wurden zu Leistungsträgern und Publikumslieblingen und waren in Windeseile dem TSV 1860 entwachsen.

Schwabl: "Bender hat eine große Trainerkarriere vor sich"

Für Lars ging es zu Bayer Leverkusen, für Sven zum BVB. Auch dort wurde er Stammspieler, Publikumsliebling, Deutscher Meister, Champions-League-Finalist, Nationalspieler. Sven Bender hat es definitiv gepackt. Das Profi-Leben hat der 35-Jährige bereits länger hinter sich gelassen und arbeitet - wieder im Gleichschritt mit dem älteren Zwilling Lars - an seiner Trainerkarriere. Von seinen Co-Trainer-Posten in U-Nationalmannschaften führte sein Weg zurück zum BVB, wo er Edin Terzic assistierte. Im Sommer kehrte er zurück zur SpVgg Unterhaching, als Co-Trainer von Marc Unterberger.

Und wieder sind die Prognosen für Sven äußerst positiv: "Er hat eine große Trainerkarriere vor sich. Aus so einem Holz wie er sind ganz große Trainer geschnitzt", sagte Manni Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching. Das Holz, aus dem Bender geschnitzt ist, ist definitiv ein hartes. Als "Mentalitätsmonster" und als "Dortmunds Chuck Norris" bezeichnete ihn einst Förderer Jürgen Klopp. Zahlreiche Verletzungen konnten ihn in seiner Karriere nicht aufhalten, immer wieder kämpfte er sich zurück - und auf dem Platz um jeden Ballgewinn.

Benders Entscheidung für Unterhaching: "Passt genau"

Eine Einstellung, die er auch seinem Vater zu verdanken hat - einst selbst Jugendtrainer in Unterhaching, als die Benders in der Jugend der SpVgg ihre ersten Schritte in Richtung Leistungsfußball gingen. "Unser Vater war immer besonders streng und hat uns nicht selten ganz schön getriezt", sagte er einst.

Auch als Trainer verfolgt er ehrgeizige Ziele - weshalb der Wechsel vom Champions-League-Teilnehmer BVB auf den Co-Trainer-Posten zum Drittligisten Unterhaching überraschte. Ein Argument soll die Nähe zu der Familie in Bayern gewesen sein. Ein anderer die Entwicklungs-Möglichkeiten, die es bei der Spielvereinigung gibt: "Der Weg des Vereins mit seiner Philosophie und der Entwicklung der jungen Spieler ist genau das, was zu meiner eigenen Trainerentwicklung passt. Ich bin ein junger Trainer, der genau diesen Schritt jetzt in seiner Karriere mit diesem Verein braucht", sagte er bei seiner Vorstellung.

Schwabl über Bender: "Der Weg ist vorgezeichnet"

Schwabl erklärt, wie er Bender von einem Wechsel in den Münchner Vorort überzeugen konnte: "In Unterhaching war es schon sehr oft so, dass wir nicht nur Talente rausbringen, sondern auch Trainer." Sandro Wagner ist das aktuell prominenteste Beispiel. Wagner bekam nach seinem Posten der U19 des Vereins die Chance, die A-Mannschaft zu übernehmen, führte das Team zum Aufstieg und ist nun Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft.

Dessen Nachfolger Unterberger begann ebenfalls in der Jugend der SpVgg Unterhaching seine Trainerlaufbahn und bekam nach Wagners Abschied - trotz fehlender 3-Liga-Lizenz - die Möglichkeit, die 1. Mannschaft zu übernehmen und zahlte das Vertrauen mit dem Klassenerhalt zurück. Und Bender? "Sven ist sicherlich einer der nächsten", sagt Schwabl. "Bei ihm ist der Weg vorgezeichnet." Ein Sieg gegen die alte Liebe TSV 1860 wäre sicherlich eine Stufe, die ihn auf diesem Weg voranbringen würde.

Im Video: Die Highlights der Partie SC Verl gegen die SpVgg Unterhaching

Fabio Gruber und Julian Kuegel
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