Der 1. FC Nürnberg muss für vier Vergehen seiner Fans insgesamt 40 000 Euro Strafe zahlen. Dies teilte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag mit. Davon kann der fränkische Zweitligist bis zu 13.100 Euro für "sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen" verwenden, wie es hieß. Das muss dem DFB aber bis zum 30. September dieses Jahres nachgewiesen werden. Der Verein hat den vier Urteilen zugestimmt, sie sind damit rechtskräftig.
Platzsturm kommt FCN teuer zu stehen
Der mit 20 000 Euro Strafe auch finanziell schwerwiegendste Fall spielte sich im Februar dieses Jahres ab. Vor Beginn des Zweitligaspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern zeigten Nürnberger Zuschauer zwölf Minuten lang ein mehrere Blöcke überspannendes Transparent, wie der DFB schilderte. Im Anschluss überstiegen zahlreiche Anhänger des Heimvereins die Umzäunung und drangen in den Innenraum ein. Innerhalb kurzer Zeit sammelten sich bis zu 500 Personen hinter dem Tor auf gesamter Breite und entrollten ein Protestbanner.
Daraufhin wurde das Spiel unterbrochen. Die Nürnberger Anhänger verließen den Innenraum erst, nachdem ein Vorstandsmitglied mit ihnen gesprochen hatte. Auch Nürnbergs Kapitän Jan Gyamerah ging in die Kurve und sprach mit den Anhängern. Anschließend gingen die Fans zurück auf ihre Plätze, das Spiel konnte nach 14 Minuten wieder fortgesetzt werden. Das Spiel war bereits wegen des Werfens von Tennisbällen aus dem Block des 1. FC Kaiserslautern sieben Minuten später angepfiffen worden.
Proteste gegen Investoreneinstieg bei der DFL
Die Proteste richteten sich gegen den geplanten Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Zunächst hat der Deal bei einer Abstimmung nicht die nötige Mehrheit bekommen. Bei einer zweiten, geheimen Abstimmung der 36 Proficlubs war dann die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp und unter undurchsichtigen Umständen zustande gekommen. Viele Fans protestierten in den Stadien wochenlang. Besonders das Werfen von Tennisbällen war ein wiederkehrendes Mittel.
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