"Wenn der FC Bayern ruft, musst du gehen. Der Zug fährt nur einmal vorbei", sagte Pep Guardiola über die Zeit, als er der junge Star-Trainer war, den alle verpflichten wollten, und er sich schließlich für den Weg an die Isar entschied. Drei Jahre lang begeisterte er die Fans mit seinem wunderschönen Fußball, auch wenn er schließlich ohne Champions-League-Trophäe weiterzog in Richtung Manchester City. Dem FC Bayern war es damals gelungen, den begehrtesten Trainer der Welt von sich zu überzeugen.
Erst Alonso, nun Nagelsmann: Zwei Entscheidungen gegen FC Bayern
Nun rief der FC Bayern wieder einmal einen jungen, spanischen Star-Trainer. Xabi Alonso war wohl der große Wunschkandidat auf den vakanten Trainerposten an der Säbener Straße 51. Allerlei Komplimente, Andeutungen - und wohl auch Vertragsangebote flogen aus der bayerischen Landeshauptstadt in Richtung Leverkusen, wo Alonso derzeit ein Meisterschaftsteam geformt hat. Doch die Rufe des Rekordmeisters blieben unerhört. Alonso blieb und ließ den Zug vorbeifahren.
Julian Nagelsmann galt als 1b-Lösung aus Sicht der Münchner. Auch der amtierende Bundestrainer vernahm allerlei Rufe aus München und auch vom Tegernsee. Doch auch er entschied sich anders als einst Guardiola und blieb - bei ihm war es sogar das zweite Mal, dass dieser Zug vorbeigefahren ist.
Musiala, Kimmich, Davies – auch die eigenen Spieler zweifeln
Zweimal ging der FC Bayern bei Wunschkandidaten leer aus. Zweimal entschieden sich die Trainer schließlich gegen ein Engagement. Und auch die eigenen Spieler suchen in ungewohnter Regelmäßigkeit das Weite, wie zuletzt Benjamin Pavard oder Lucas Hernández - oder vielleicht schon bald Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Jamal Musiala. Alle drei haben Arbeitspapiere, die in naher Zukunft auslaufen. Alle drei Spieler spielen eine wichtige Rolle für die Zukunftsplanung des Vereins. Und doch zögern alle drei Spieler, den Angeboten des großen FC Bayern nachzugeben.
Davies liebäugelt mit einem Wechsel zu Real Madrid. Musiala und Kimmich wollen erst einmal sehen, wie es beim FC Bayern weitergeht. Das unerschütterliche Vertrauen, dass der Rekordmeister auch in den kommenden Jahren eine absolute Spitzenmannschaft ist, mit der man um jeden Titel - und damit ist die Champions League gemeint - mitkicken kann, ist verschwunden.
Weltstar Zidane vor Unterschrift in München?
Umso wichtiger ist es nun, ein Zeichen zu setzen. Das wäre zuallererst mit der zeitnahen Verkündung eines Trainers mit einer gewissen Strahlkraft möglich. Passend dazu sehen aktuell die beiden größten spanischen Sportzeitungen "Marca" und "Mundo Deportivo" Zinédine Zidane ganz nah an einer Unterschrift beim FC Bayern. Der Franzose wurde als Trainer dreimal Champions-League-Sieger. Seine Fußballerkarriere ist bis heute legendär.
Einen Coach mit einer solchen Aura hat man in München nicht mehr gesehen, seitdem ein gewisser Pep Guardiola in den Zug nach München eingestiegen ist. Sollten die Berichte stimmen, wäre es wenig überraschend, wenn wenig später nicht nur Kimmich und Musiala ihre Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier setzen würden, sondern auch für Spieler anderer Vereine der Standort München eine ganz neue Anziehungskraft bekäme. Das Vertrauen wäre nach zuletzt unruhigen Zeiten an der Säbener Straße schlagartig zurück.
Champions League: Auch die Spieler stehen in der Pflicht
Doch nicht nur die Vereinsführung, auch die Spieler könnten ein solches Signal setzen. Die Stimmung an der Säbener Straße hat sich seit den starken Auftritten der Münchner gegen den FC Arsenal verändert. Das Selbstbewusstsein ist zurück. Nun steht mit Real Madrid der nächste große Gegner vor der Brust. Ein Finaleinzug gegen die Königlichen hätte ebenfalls einiges an Strahlkraft - sowohl nach innen wie nach außen.
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