Es galt schon als sichere Sache, jetzt ist es offziell: Mit der kompletten Übernahme des Formel-1-Partners Sauber beseitigt Audi die letzten Zweifel an seinem Einstieg in die größte Motorsport-Rennsportserie der Welt. Der Autobauer aus Ingolstadt bestätigte am Freitag (08.03.) seine Pläne, 100 Prozent der Sauber-Gruppe zu übernehmen und damit über sein eigentlich avisiertes Engagement hinauszugehen.
Ursprünglich wollte Audi sich mit 75 Prozent am Schweizer Formel-1-Rennstall beteiligen, nun wird der bisherige Mehrheitseigentümer um den Tetra-Pak-Erben Finn Rausing komplett ausgelöst. Der aktuelle Sauber-Geschäftsführer Andreas Seidl soll diesen Posten künftig auch beim Audi-Team übernehmen.
"Ehrgeizige Ziele": Audi-Prestigeprojekt wird Wirklichkeit
Ziel sei es, erfolgreich in die Formel 1 zu starten und die Marke Audi international zu stärken, sowie einen intensiven Austausch zwischen den beiden Sparten Motorsport und Serienfahrzeuge zu ermöglichen.
Der Autohersteller hatte im August 2022 den milliardenschweren Einstieg in die Formel 1 zur Saison 2026 bekannt gegeben. "Wir haben ehrgeizige Ziele", wurde Seidl in der Mitteilung zitiert. Durch die Übernahme von Sauber werde die Umsetzung dieser Pläne weiter beschleunigt, fügte der frühere McLaren-Teamchef hinzu.
Formel-1-Motoren werden in Neuburg gebaut
Für sein Formel-1-Projekt baut Audi in Neuburg an der Donau bereits den neuen Motor. Das Chassis kommt aus Hinwil (Schweiz) vom Sauber-Team, das in dieser Saison noch unter dem Namen Kick Sauber in der Rennserie antritt.
Im Fokus steht die Entwicklung der sogenannten "power unit". Eine "power unit" besteht aus verschiedenen Komponenten, wie einem Verbrennungsmotor, einer Elektro-Maschine mit Steuerungselektronik und einer Hochvoltbatterie. Diese Komponenten werden in Neuburg entwickelt und dann zusammen gebracht. Ziel sei es nach dem Start in der Formel 1 auch, in absehbarer Zeit Siege einzufahren, teilten Verantwortliche im vergangenen Juni dem BR mit.
Entwicklungsvorstand Hoffmann wird Formel-1-Chef
Gesamtverantwortlich für das Formel-1-Projekt von Audi werde der bisherige Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann sein, der neben dem früheren Audi-Chef Markus Duesmann treibende Kraft für das teure Unterfangen war. Auch die Weiterentwicklung im Bereich E-Mobilität stand unter Duesmanns Führung im Vordergrund. Hoffmann wird Vorsitzender der Verwaltungsräte der Sauber-Gruppe. Seinen bisherigen Posten als Entwicklungschef übernimmt der neue Audi-Boss Gernot Döllner.
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