Fan-Ausschreitungen und Pyrotechnik-Vorfälle in Stadien sorgen bei Fußball-Funktionären regelmäßig für Empörung und Kritik - in Bayern kann nun der Verbandschef in einem Strafprozess wegen eines folgenschweren Böllerwurfs gegen einen Zuschauer richten.
Hauptverhandlung ab 19. März
Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), ist in seinem Hauptberuf als Richter des Landgerichts Augsburg nun für jenen Prozess eingeteilt worden, der nach dem Eklat beim Bundesligaspiel FC Augsburg gegen 1899 Hoffenheim ansteht. Damals war ein Knallkörper aus dem Gästefanblock in Richtung Spielfeld geworfen worden und hatte laut Ermittlern 14 Menschen - darunter auch Kinder - durch Knalltraumata verletzt.
Von 19. März an wird unter dem Vorsitzenden Richter Kern gegen einen Hauptangeklagten - dem eine mehrjährige Haftstrafe droht - und drei mutmaßliche Komplizen verhandelt. Vier Verhandlungstage bis Mitte April wurden geplant.
Befangenheitsantrag der Verteidigung abgelehnt
Wegen Kerns ehrenamtlicher Tätigkeit als Fußballfunktionär stellte die Verteidigung einen Befangenheitsantrag. Dieser sei aber bereits abgelehnt worden, sagte Gerichtssprecherin Stefanie Nicka am Dienstag (05.03.).
Noch während des Spiels hatte die Polizei zwei 28 Jahre alte Männer aus dem Bereich Göppingen festgenommen. Einer der beiden wurde nach wenigen Tagen wieder freigelassen, der andere sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Drei weitere Angeschuldigte müssen sich in dem Prozess wegen Beihilfe verantworten.
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.