Bei der Biathlon-WM in Nove Mesto wurde am Mittwoch der erste von zwölf Medaillensätzen vergeben. Das deutsche Quartett mit Justus Strelow, Philipp Nawrath, Franziska Preuß und Vanessa Voigt hatte zur Halbzeit noch in Führung gelegen, doch dann lief es nicht mehr so gut. Preuß patzte am Schießstand und musste in die Strafrunde. Vanessa Voigt brachte das Rennen beim Sieg der Französinnen auf Platz fünf ins Ziel. Silber in der Mixed-Staffel feierte Norwegen, Schweden gewann Bronze.
Strelow schockt die Konkurrenz
4x6 Kilometer lang war der Weg durch den Regen zum Edelmetall. Unterbrochen wurden die Laufeinheiten nur kurz von jeweils zwei Schießeinlagen. Drei Nachlader waren möglich, erst dann wurde eine Strafrunde fällig.
Für Deutschland hatte Justus Strelow als Startläufer das Rennen aufgenommen und lieferte ein perfektes Rennen ab. Die Bilanz beim Schießen: zehn Treffer. "Schießen war perfekt. Genau der Auftakt, den ich mir vorgestellt habe", so Strelow.
Nawrath zündet den Turbo
Allerdings war Frankreich trotz drei Fehlern schneller unterwegs und wechselte auf Position eins. Strelow schickte Philipp Nawrath mit einem Rückstand von 0,9 Sekunden auf die Strecke. Topfavorit Norwegen war Dritter. Und auch Nawrath zeigte sich zunächst treffsicher. Norwegens Johannes Thingnes Bö verpasste dagegen wie Quentin Fillon Maillet (FRA) ungewohnt Liegend eine Scheibe. Beflügelt lief der Allgäuer vorne weg. Stehend brauchte er allerdings alle drei Nachlader. Da auch die Konkurrenz - Maillet mit einem, Bö mit drei Nachladern - nicht alle Scheiben perfekt abräumen konnte, blieb Nawrath dennoch vorne und zündete den Turbo. Er wusste: "Wir brauchen jede Sekunde."
Preuß kippt das Rennen
Franziska Preuß übernahm mit 8,3 Sekunden Vorsprung auf Frankreich, 28,8 Sekunden lagen die Norweger zurück. Justine Braisaz-Bouchet (FRA) zog an Preuß vorbei, doch am Schießstand war der Vorsprung dahin, denn die Französin musste in die Strafrunde. Preuß war auch nicht treffsicher unterwegs, verpasste drei Scheiben liegend. Stehend kassierte sie dann eine Strafrunde und Norwegens Karoline Offigstad Knotten übernahm die Führung vor der Schweizerin Lena Häcki-Groß und Braisaz-Bouchet. Preuß war enttäuscht. "Mir tut es einfach nur mega leid für die drei anderen", sagte eine enttäuschte Preuß am ARD-Mikrofon: "Ich war schon beim Einlauf zum Schießstand angespannt", erklärte sie, ihre Oberschenkel hätten "nur noch gezittert".
Video: Franziska Preuß nach dem Schießen
Voigt räumt alle Scheiben ab
Beim letzten Wechsel übergab Frankreich vor der Schweiz (+6,4s) und Norwegen (+8s). Vanessa Voigt hatte als Schlussläuferin auf Position fünf einen Rucksack von 37,4 Sekunden mitbekommen. Die Konkurrentinnen brachten sich in Position: Julia Simon (FRA), Ingrid Landmark-Tandrevold (NOR), Amy Baserga (SUI) und Elvira Öberg (SWE) lagen im Kampf ums Podest vorne. Voigt blieb zwar fehlerfrei, hatte aber über 20 Sekunden Rückstand auf das Quartett.
Frankreich schnappt sich den Sieg
Simon blieb auch im letzten Schießen fehlerfrei und konnte das Rennen mit großem Vorsprung nach Hause laufen. Tandrevold machte sich auf den Weg zu Silber und Öberg holte sich auf der Schlussrunde noch Bronze. Voigt versuchte zwar noch die Schweizerinnen einzufangen, doch am Ende blieb es bei Platz fünf. "Ich bin meinem eigenen Rennen so lala zufrieden", so Voigt.
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