Laura Dahlmeier und Felix Neureuther
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Laura Dahlmeier sucht nach der Biathlon-Karriere die Abenteuer

Laura Dahlmeier sucht nach der Biathlon-Karriere die Abenteuer

Laura Dahlmeier hat ihre Biathlon-Karriere am Höhepunkt beendet - und hat dadurch Freiheit gewonnen. Freiheit für noch mehr Sport, für spontane 100-Kilometer-Läufe und für Himalaya-Abenteuer, wie sie im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" erzählt.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Ein fauler Montag im Hause Dahlmeier? "Schwierig!" Einfach mal den ganzen Tag Netflix schauen? "Nur wenn ich krank bin oder irgendetwas schief läuft." Laura Dahlmeier, Doppelolympiasiegerin, siebenfache Weltmeisterin und Gesamtweltcupgewinnerin im Biathlon, wird eben nicht einfach so zur Couch-Potato.

Dahlmeier erzählt im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" aber auch: "Wenn ich einen coolen Vormittag gehabt habe, draußen in den Bergen war, mich bewegt habe, dann kann ich auch mal einen guten Nachmittag mit weniger Bewegung verbringen und drin rumsitzen."

Dahlmeier: "Feuer brennt nicht mehr"

Nichts zu tun oder auf Dauer dasselbe zu tun, kommt für die Abenteurerin nicht in Frage. "Ich bin schon ein Mensch, mir wird es recht schnell langweilig, wenn ich immer wieder das Gleiche mache. Wenn sich Sachen wiederholen, haben sie keinen Reiz mehr für mich." Was sich in ihrem Leben oft wiederholt hat, sind Weltcup-Siege und große Erfolge. Mit 25 Jahren trat sie auf ihrem Karrierehöhepunkt überraschend zurück.

Im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" sagte sie: "Ich habe damals für mich gemerkt, das Feuer brennt nicht mehr ganz so intensiv wie am Anfang, die Leidenschaft ist nicht mehr so intensiv und ich spüre den Druck von außen immer mehr. Ich spüre, dass ich nicht mehr so ganz frei bin."

Spontane 100-Kilometer-Läufe?

Schon während ihrer Karriere habe sie stets versucht, sich Freiheiten zu schaffen und andere Wege zu gehen: "Wenn ich immer nur das gemacht hätte, was der Verband von mir fordert, dann wäre ich vermutlich nicht in Garmisch-Partenkirchen geblieben, sondern hätte in irgendein Ski-Internat müssen und spätestens dann hätte ich gar nicht mehr wollen."

Heute lebt Laura Dahlmeier ihre Freiheit in der Natur aus, bei spontanen 100-Kilometer-Läufen etwa. Einfach mal drauflos laufen. "Ich wollte laufen und dann ist das halt so passiert", so Dahlmeier. Das Extreme liegt der Ausnahmeathletin eben. Vor kurzem war Dahlmeier deshalb auch im Himalaya unterwegs. Dort hat sie aus Versehen einen Weltrekord am Ama Dablam aufgestellt: 25 Kilometer und 2.355 Höhenmeter. Einmal vom Basecamp nach ganz oben und wieder zurück, in gerade einmal zwölf Stunden. Das war einer Frau dort noch nie gelungen.

TV-Expertin, Events, Termine: Dahlmeier ist gefragt

Mit Abenteuern wie diesen schafft Dahlmeier sich den Ausgleich zu ihren vielen Aufgaben: Events, Termine, ihre Arbeit als TV-Expertin beim Biathlon – Dahlmeier ist nach wie vor gefragt. "Wenn man nicht aufpasst, dann ist es auch bei mir so, dass im Terminkalender andauernd irgendwelche Events drinstehen", sagte Dahlmeier. "Um die Freiheit muss ich daher nach wie vor hart kämpfen."

Die größte Freiheit aber sieht Dahlmeier wohl darin, nicht mehr in den Kraftraum zu müssen. "In einen Kraftraum zu gehen und Gewichte zu stemmen, das fällt mir schon sehr, sehr schwer." Manchmal geht es der Biathlon-Legende, der Ausnahmeathletin, der Extremsportlerin Laura Dahlmeier eben doch wie vielen anderen.