Der brasilianische Fußballspieler Pelé ist mit 82 Jahren gestorben. Das teilte am Donnerstag seine Tochter Kely Nascimento bei Instagram mit. Der Fußball-Weltmeister war zuletzt in einem Krankenhaus in São Paulo wegen Darmkrebs behandelt worden.
Er war ein Ausnahmespieler, eine Fußball-Legende, der König, "o rei" von Brasilien: Dreimal holte er mit der brasilianischen Nationalmannschaft den Weltmeistertitel (1958, 1962, 1970) - kein Spieler hat das je geschafft. Mit 77 Treffern ist er nach wie vor Rekordschütze der Seleção. Von der FIFA erhielt er die Auszeichnung "Weltfußballer des 20. Jahrhunderts".
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Anfänge als Straßenfußballer
Der Weg zum Erfolg war nicht einfach. Edson Arantes do Nascimento, wie Pelé mit richtigem Namen hieß, kam aus ärmlichen Verhältnissen, musste als Kind als Schuhputzer zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.
Fußball war seit seiner Kindheit die große Leidenschaft. Pelé spielte in einer Straßenmannschaft - barfuß, kein Kind konnte sich Schuhe leisten. Mit elf Jahren wurde sein Talent entdeckt und er bekam eine professionelle Förderung.
"Der Bürger Edson Arantes do Nascimento hat alle Höhen und Tiefen des Lebens gemeistert, gelacht, geweint, viele Schmerzen erleiden müssen, viele Triumphe ausgekostet. Er ist sterblich. Pelé ist dagegen unsterblich, wird immer der Traum aller Kinder bleiben, wird immer strahlen, wird nie Schmerzen empfinden müssen." Pelé
Pelé: brasilianisches "Nationalheiligtum"
Mit 15 Jahren unterschrieb er einen Vertrag beim FC Santos - 17 Jahre sollte er dem Verein treu bleiben. In 1365 Spielen erzielte Pelé für Santos 1281 Tore. International machte Pelé bei der WM 1958 zum ersten Mal auf sich aufmerksam: In vier Spielen schoss er sechs Treffer, wurde mit 17 Jahren jüngster Weltmeister aller Zeiten. Die brasilianische Regierung erklärte ihn knapp drei Jahre später zum "Nationalheiligtum" - ein Verkauf ins Ausland wurde verboten.
Wie groß die Verehrung der Brasilianer für ihren "König" war, wurde besonders deutlich, als er sein 1.000 Tor schoss: In weiten Teilen Brasiliens läuteten die Kirchenglocken.
Wie kam es zu Pelés Ausnahmestellung im Fußball? Der Brasilianer verfügte über eine hervorragende Technik, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Er war mit beiden Füßen gleichermaßen technisch begabt und verzauberte mit seinen Dribblings die Fußball-Fans auf der ganzen Welt.
1974 erklärte er seinen Rücktritt vom aktiven Profisport. Sein letztes Länderspiel bestritt er bereits 1971: 180.000 Fans im Maracana-Stadion winkten mit Taschentüchern und schrien: "Fica, fica!- Bleib, bleib!"
Zwei Jahre an der Seite von Beckenbauer
Wegen massiver finanzieller Probleme sah sich Pelé aber gezwungen, doch nochmal die Fußballschuhe zu schnüren: Von 1975 bis 1977 spielte er zusammen mit Franz Beckenbauer bei New York Cosmos. Für den "Kaiser" war Pelé der "größte Fußballer aller Zeiten." Zeit ihrer Leben waren die beiden Fußball-Legenden befreundet.
"Gott hat Pelé ausgewählt, Fußball zu spielen"
Auf seine Karriere blickte Pelé eher unbescheiden zurückblickt: "Ich sage immer: Die Gabe, die Beethoven als Musiker hatte, die Michelangelo als Maler hatte, die hat Gott gegeben. Und Gott hat Pelé ausgewählt, Fußball zu spielen."
"Es wird nur einen Pelé geben, wie es auch nur einen Frank Sinatra oder nur einen Michelangelo gegeben hat. Ich war der Beste." Pelé
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