Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern München - das Tor zum 2:0
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Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern München - das Tor zum 2:0

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FC Bayern am Boden - Bayer Leverkusen auf Titelkurs

Bayer Leverkusen stürmt der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte entgegen, der FC Bayern muss Wunden lecken: Im Topspiel der Fußball-Bundesliga gewann der Tabellenführer verdient 3:0 gegen schwache und ideenlose Münchner.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Bayer Leverkusen untermauert seine Ansprüche auf den deutschen Meistertitel: Die Werkself gewann im Spitzenspiel gegen Rekordmeister FC Bayern München 3:0 und baute den Vorsprung auf fünf Punkte aus. Ausgerechnet Bayern-Leihgabe Josip Stanisic traf zur Leverkusener Führung.

Tuchel überrascht mit Aufstellung

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel schickte eine Formation auf den Platz, die wohl nicht einmal die kühnsten Experten erwartet hatten. Eine Abwehr-Dreierreihe mit Min-jae Kim, Eric Dier und Dayot Upamecano wurde flankiert auf den Außenbahnen von Noussair Mazraoui rechts und Neuzugang Sacha Boey links.

Im Tor stand Manuel Neuer, der sich noch rechtzeitig fit gemeldet hatte. Joshua Kimmich saß nach Verletzungspause zunächst auf der Bank.

Leverkusener Führung - ausgerechnet Stanisic

Die so umgebauten Bayern und Tabellenführer Leverkusen neutralisierten sich in der Anfangsphase weitgehend. Beide Teams störten sich schon im Spielaufbau, spielerisch war die Anfangsviertelstunde flau.

Doch dann schraubte Leverkusen das Tempo hoch. Nach einer Ecke traf Josip Stanisic, Leihgabe des FC Bayern an Leverkusen, aus rund zehn Metern zum 1:0. Kurios: Stanisic wäre in der Verletzungsmisere der perfekte Außenverteidiger für die Bayern, konnte in der Winterpause aber nicht zurückgeholt werden. Von dessen nachgekaufter Vertretung Boey war beim Tor nichts zu sehen - er gab nur den Zuschauer.

Keine FC-Bayern-Chance in der ersten Halbzeit

Die Führung sollte vor allem die Hausherren beflügeln. Nathan Tella per Fernschuss (23.), Jonathan Tah mit dem Kopf (24.) - Bayer schoss sich ein und Bayern-Keeper Neuer warm. Die Leverkusener Führung nach nicht einmal einer halben Stunde verdient.

Und auch noch zur Halbzeit. Denn das große FC-Bayern-Dilemma - trotz mehr Ballbesitz erarbeitete sich der Rekordmeister keine Chancen, sieht man von halbherzigen Schüssen einmal ab. Leverkusen dagegen immer wieder mit Nadelstichen. Gegen Amine Adli verhinderte Upamecano mit einer Grätsche im letzten Moment das 2:0 (40.).

Leverkusen erhöht kurz nach der Pause

Ganz egal, was Thomas Tuchel seinen Kickern in der Halbzeit mitgegeben hat - alle Pläne waren nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff dahin. Mit einem simplen Doppelpass hebelten Alejandro Grimaldo und Tella die FC-Bayern-Abwehr aus, Grimaldo sorgte aus gut acht Metern für das 2:0.

Die bayerische Reaktion? Blieb aus. Während Leverkusen vor Spielfreude strotzte, ließen die Münchner jedes Aufbäumen vermissen.

Was folgte, war fast schon eine Leverkusener Machtdemonstration: Die Rheinländer setzten natürlich auf Defensive, standen teilweise mit zehn Feldspielern am eigenen Strafraum. Und während der FC Bayern vergebens die Lücken suchte und ein Aufbäumen vermissen ließ, setzte Bayer weiter auf schnelle Konter mit viel Spielfreude.

FC-Bayern-Wechsel bringen keinen Schwung

Kimmich und Thomas Müller kamen nach einer Stunde beim FC Bayern für Pavlovic und Upamecano aufs Feld. Ein Hauch mehr Offensive also.

Doch während Leverkusen in den starken Momenten immer gefährlich wirkte (so zirkelte beispielsweise Grimaldo den Ball bei einer Ecke auf die FCB-Querlatte, 64.), blieb das Bayern-Spiel zu durchschaubar. Viele Querpässe, viele Rückpässe - die Einwechslungen zündeten nicht, das Bayernspiel blieb ideenlos.

"Was mir fehlt von uns Spielern: Im Training zeigen wir deutlich bessere Ansätze, weil wir mutig sind, weil wir frei Fußball spielen. Mir fehlen bei uns, und da können wir Oliver Kahn zitieren, teilweise die Eier und die Freiheit. Wir haben eine Verkopftheit in unserem Spiel vor allem mit Ball." Thomas Müller

Leverkusen jetzt fünf Punkte vor dem FC Bayern

Am Ende setzte sich Leverkusen verdient durch. Auch die letzten verzweifelten Angriffe der Bayern in den Schlussminuten blieben ergebnislos, stattdessen verpasste Leverkusen mit einem Pfostentreffer, Neuer war noch am Ball, nur knapp das 3:0 (88.). Das kam in der Nachspielzeit: Als Manuel Neuer bei einer Ecke mit nach vorne geeilt war, konterte Leverkusen. Jeremie Frimpong versenkte aus über 30 Metern zum 3:0 ins verwaiste Tor (90.+5).

Angesichts des souveränen Auftritts der Rheinländer wird die erste deutsche Meisterschaft in der Geschichte des Klubs immer wahrscheinlicher. Leverkusen hat durch den Sieg fünf Punkte Vorsprung vor dem FC Bayern. Zwar stehen noch 13 Spieltage aus, 39 Punkte sind zu vergeben. Bayer Leverkusen spielt sich unter Trainer Xabi Alonso aber bisher mit einer Leichtigkeit durch die Liga, dass kaum noch mit einem Einbruch zu rechnen ist.

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