Die angedachte Öffnung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für den Einstieg von Investoren sorgt weiter für Unzufriedenheit bei zahlreichen Fan-Gruppierungen. Auch am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga waren Proteste in den Stadien der Regelfall.
Augsburg holt den Klappstuhl raus
Tennisbälle, Münzen, in Augsburg sogar ein Klappstuhl - in allen Bundesliga-Stadien waren Spieler und Verantwortliche am Samstag in der ersten Halbzeit vor allem damit beschäftigt, von den Fans in den Innenraum geworfene Gegenstände vom Platz zu entfernen.
Rund 30 Minuten Unterbrechung in Berlin
Die Spiele mussten unterschiedlich lang unterbrochen werden. Während es zwischen dem FC Augsburg und RB Leipzig nach wenigen Minuten weitergehen konnte, wurden bei der Partie zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg die Spieler nach 27 Minuten in die Kabine zurückgeschickt. Erst nach gut einer halben Stunde konnte die Partie fortgesetzt werden. Als weitere Tennisbälle kurz nach Wiederbeginn folgten, stand die Partie sogar kurz vor dem Abbruch.
"Ich verstehe Proteste, ich verstehe Demonstrationen, egal, ob sie auf der Straße oder im Fußballstadion sind. Sie gehören zur Demokratie dazu. Aber ich finde, irgendwann sollten wir schon einen gemeinsamen Weg finden, damit das aufhört. Wir können nicht jedes Mal 30 Minuten länger spielen." Niko Kovac, Trainer VfL Wolfsburg
Störungen auch bei Leverkusen - FC Bayern
Auch das Spitzenspiel am Abend zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München konnte wegen diversen Gegenständen auf dem Spielfeld erst mit Verspätung angepfiffen werden. In Karnevalstimmung hatten dort die Fans vor allem Süßigkeiten geschmissen.
Daneben richteten sich zahlreiche Spruchbänder gegen den Investoreneinstieg bei der DFL. "Nachhaltiges Wachstum statt schnelles Geld", beispielsweise beim FC Augsburg oder auch: "Wir lieben den Fußball - doch wir hassen was aus ihm wird!"
Hintergrund: Fans zweifeln Abstimmung an
Die DFL befasst sich intensiv mit dem Einstieg möglicher Investoren. Bei der Abstimmung, ob man die Liga überhaupt für Investoren öffnen sollte, wurde die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit exakt erreicht: 24 der 36 Profiklubs hatten für die Öffnung gestimmt.
Dieses knappe Abstimmungsergebnis wird von einigen organisierten Fangruppen angezweifelt. Zuletzt regten aber auch einige Vereine, angeführt vom VfB Stuttgart, an, eine erneute Abstimmung durchzuführen, weil es Zweifel am Ergebnis gibt.
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