Der FC Bayern bleibt auch im 37. Gruppenspiel der Königsklasse ungeschlagen. Die stark ersatzgeschwächten Münchner feierten bei Galatasaray Istanbul den dritten Sieg im dritten Vorrundenspiel dieser Saison.
Kingsley Coman (8.), Harry Kane (73.) und Jamal Musiala (79.) erzielten die Treffer für die Bayern, die allerdings lange nicht mit dem leidenschaftlichen, aggressiven Spiel der Türken klarkamen. Die Mannschaft von Trainer Okan Buruk zeigte auf, warum sie bisher eine so starke Saison spielt, war hinten gallig und mutig im Spiel nach vorne. Erst als die Kräfte der Türken nach etwa einer Stunde nachließen, nutzten die Bayern die Gunst der Stunde und schlugen eiskalt zu.
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Coman trifft mit der ersten Chance zur Führung
Für den an der Hand verletzten Leon Goretzka rückte Konrad Laimer von der Rechtsverteidiger- auf die Sechserposition. Noussair Mazraoui übernahm von ihm die rechte Seite. "Er hat gesagt, er kann spielen, also los geht’s", sagte Trainer Thomas Tuchel vor der Partie über Mazraoui, der nach seinen pro-paläsinensischen Postings in der vergangenen Woche im Mittelpunkt des Medieninteresses gestanden hatte.
Die Partie der beiden Führenden in der Gruppe A benötigte null Anlaufzeit. Den besseren Start erwischten aber die Gastgeber. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld landete der Konter über zwei Stationen bei Mauro Icardie, der aus der Drehung knapp am Tor vorbei zielte (4.).
Die Bayern bemühten sich um Spielkontrolle im superlauten Hexenkessel und gingen in der 8. Minute mit der ersten Chance in Führung: Jamal Musiala setzte Leroy Sané ein, der von der linken Außenbahn nach innen zog und Kingsley Coman bediente. Ein Galatasaray -Verteidiger grätschte ins Leere, und so hatte Coman freie Bahn und traf flach ins lange Eck zum 0:1.
"Es war eine komplizierte erste Halbzeit, das war nicht gut. Wir haben dann eine viel bessere zweite Halbzeit gespielt, hatten dann aktive Balleroberungen. Unsere vordere Reihe ist immer gefährlich, auch wenn wir schlecht spielen." FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel
Wütende Türken drängen auf den Ausgleich - Icardie mit Panenka-Elfer
Doch die Führung sorgte nur kurz für etwas Stille im Ali Sami Yen Spor Kompleksi Rams-Park in Istanbul. Im direkten Gegenzug hatte Kerem Aktürkoglu den Ausgleich auf dem Fuß. Seinen Drehschuss konnte Sven Ulreich gerade noch so zur Ecke abwehren. Zwei Minuten später war Ulreich dann nicht so souverän. Eine scharfe Hereingabe ließ er nach vorne abklatschen, Aktürkoglu musste nur noch einschieben, zielte aber zu hoch (11.).
Galatasaray spielte weiter mit sehr viel Risiko mutig nach vorne und attackierte früh, was die Münchner durchaus beeindruckte. Trotzdem ergaben sich Konterchancen wie von Sané, der in der 16. Minute alleine auf dem Weg zum Tor in letzter Sekunde gestört wurde. Mehr Zwingendes gab es nicht, weil die Türken mit Glück und Geschick verteidigten. Nach vorne blieben sie trotzdem jederzeit gefährlich. In der 28. Minute wurde es wieder brenzlig fürs Bayern-Tor: Kimmich und Kim nahmen Icardie im Sechzehner in die Zange – Schiedsrichter Davide Messa entschied sofort auf Elfmeter. Und den verwandelte Icardie in Panenka-Manier frech selbst (30.).
FC Bayern schwimmt und rettet 1:1 in die Pause
Weiter ging es hin und her. Die beste Chance zur Führung hatte dann erneut Galatasaray kurz vor der Pause. Nach einem leichten Ballverlust von Kimmich landete der Ball erneut bei Icardie, der ganz knapp am Tor vorbeizog.
Halbzeit 1:1 – bei 16:3 Torschüssen für Galatasaray etwas glücklich für den deutschen Rekordmeister, der mit der galligen Spielweise der Hausherren weiter nicht zurechtkam. Trotzdem erspielten sich auch die Bayern immer wieder Torchancen, wie in der 50. Minute. Da setzte sich Coman am Flügel durch, spielte zurück auf Sané, der allerdings zu hoch zielte.
Dann wieder eine Phase der Gastgeber. Lucas Toreira (52./Schuss aus 16 Metern) und Icardie (60./Kopfball aus kurzer Distanz ans Außennetz) vergaben beste Möglichkeiten, auf der anderen Seite waren es immer wieder Coman und Sané, die für Gefahr sorgten. Vor allem der deutsche Nationalspieler wirkte im Abschluss aber zu unkonzentriert.
Gala geht die Luft aus - Kane steht richtig, Musiala macht den Deckel drauf
Harry Kane wurde bis hierhin nicht so häufig gefunden, obwohl er viel arbeitete. In der 73. Minute kam dann aber seine Zeit: Ein Zuspiel von Musiala versuchte der Torjäger zunächst mit der Hacke Richtung Tor zu bringen, der Ball prallte von einem Verteidiger wieder zurück vor seine Füße, und nun hatte Kane freie Bahn – 1:2!
Man merkte nun, dass die Türken müde wurden, das nutzten die Münchner mit ihrer Erfahrung. Sie waren nun plötzlich den einen kleinen Schritt schneller am Ball und wirkten nun spritziger. Nur vier Minuten nach der Führung hätte Davies schon für die Vorentscheidung sorgen können, vergab aber etwas überhastet. Das erledigte dann Jamal Musiala in der 79. Minute mit dem 3:1.
Die Partie war nun gelaufen. Der FC Bayern hat mit neun Punkten aus drei Spielen die beste Ausgangsposition, um erneut das Achtelfinale der Champions League zu erreichen.
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