Es war der "Schlüsselmoment" für Trainer Hansi Flick, der die Partie schon früh entschied. Beim Champions-League-Debüt mit seinem neuen Verein FC Barcelona kassierte sein Team nach nicht einmal elf Minuten einen Platzverweis. "Mit der Roten Karte hat sich das Spiel komplett verändert", sagte der frühere Bundestrainer nach dem 1:2 bei der AS Monaco. "Das hat unsere Idee, unseren Matchplan völlig verändert."
Ter-Stegen-Fehler provoziert Platzverweis
Das alles passierte nach einem Fehler von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen, der in der Anfangsphase einen Fehlpass in den Lauf von Monacos Takumi Minamino gespielt hatte, Eric García konnte sich nur noch mit einem Foul an der Strafraumgrenze behelfen und sah dafür die Rote Karte (11.). "Wir haben uns in dieser Situation nicht verstanden, Eric tut mir leid", zitierte die spanische Zeitung "AS" ter Stegen. Der 32-Jährige ist seit dieser Saison Kapitän des spanischen Fußball-Spitzenklubs. Und auch beim 1:2 sah der Nationaltorwart nicht gut aus.
"Wir müssen es akzeptieren - das passiert", sagte Flick. "Aber ich glaube, wir sind stark genug, eine gute Champions League zu spielen. Wir haben viele Spiele, werden viele Spiele gewinnen und am Ende unsere Ziele erreichen." In der Liga ist Flick auch auf Anhieb Erster, er wurde zum Trainer des Monats August in Spanien gewählt.
Spanische Presse findet drastische Worte für Flick-Team
Die spanischen Medien kommentierten das Spiel kritisch. "Barça begeht in Monaco Selbstmord", schrieb die "Marca" mit drastischen Worten. "In der Champions League 80 Minuten lang in Unterzahl zu spielen, ist tödlich, und dieses Mal war es keine Ausnahme." Das Portal "Sport" schrieb von "Barças Kardinalsünde in Monaco". Auf der Tribüne verfolgte der frühere Basketball-Superstar Michael Jordan die Partie.
In Unterzahl musste Barcelona die Gegentreffer durch Maghnes Akliouche (16.) und George Ilenikhena (71.) hinnehmen, Supertalent Lamine Yamal (28.) war der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen. "Wir müssen es analysieren, aber ich habe auch dem Team gesagt: Kopf hoch", äußerte Flick. "Wir sehen die positiven Dinge. Natürlich werden wir es analysieren und mit den Spielern über die Dinge sprechen, die wir nicht gut gemacht haben."
"Flick heil": Barça-Fans sorgen mit Plakat für Eklat
Die Fans des FC Barcelona haben unterdessen mit einem Plakat mit Bezug zum Nationalsozialismus für Aufsehen und Kritik gesorgt. Gezeigt wurde das schwarze Banner mit weißer Schrift vor und im Verlauf der Champions-League-Partie im Block der Auswärtsfans. Auf dem Banner stand: "Flick heil". Die Parole "Sieg heil" war ein gängiger Gruß der Nationalsozialisten. Zu sehen war das Plakat auch in der Übertragung des Streamingdienstes DAZN. Mehrere Nutzer in den sozialen Medien kritisierten die Aktion.
Der frühere Bundesliga-Trainer Adi Hütter, seit 2023 in Monaco angestellt, freute sich derweil über den überraschenden Sieg. "Ich bin sehr glücklich", sagte der Österreicher. "Sicher war der Platzverweis ein Vorteil für uns, es hat uns sehr geholfen mit einem Spieler mehr auf dem Platz." Sein Team habe den Sieg verdient. Das Gegentor sei "aus dem Nichts" gekommen, sagte Hütter. "Lamine Yamal hat gezeigt, dass er ein großartiger Spieler ist."