Vom Winde verweht? Pleiten, Pech und Pannen? David schlägt Golitah - für die 0:3-Klatsche der deutschen Frauennationalmannschaft gegen Island ließen sich zahlreiche Schlagzeilen finden. Welche man auch wählt, das Resultat bleibt das gleiche: Eine herbe Niederlage des DFB-Teams gegen Island in Reykjavik in der EM-Qualifikation.
Die gute Nachricht für das Team von Horst Hrubesch: Für das EM-Turnier 2025 in der Schweiz hat diese Niederlage keine Auswirkungen. Die DFB-Elf steht bereits als Teilnehmerin fest, nachdem sie die ersten vier Spiele in der Gruppe mit Island, Österreich und Polen gewonnen hatte. Doch wenige Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele ist diese Vorstellung nicht unbedingt ein Mutmacher für die Mitfavoritinnen auf Gold.
Frohms patzt - Schüllers Treffer aberkannt
Denn die Partie war durchsetzt von individuellen Fehlern. In der 14. Minute war es Torhüterin Merle Frohms, die einen Eckball bei starkem Wind völlig falsch einschätzte. So verpasste sie den Ball, der schließlich irgendwie vom Rücken der Wolfsburgerin Sveindis Jonsdottir bei Ingibjörg Sigurdardottir landete, die ein das leere Tor einköpfte.
Das DFB-Team drückte im Anschluss auf den Ausgleich, allen voran Lea Schüller (FC Bayern) kam immer wieder gefährlich vor das Tor. Kurz vor der Pause netzte sie auch sehenswert ein, wurde aber durch eine vermeintliche Abseitsentscheidung zurückgepfiffen. So blieb es beim knappen Vorsprung der Isländerinnen zur Pause.
Zwei Fehlpässe besiegeln die Niederlage
Es dauerte nicht lang, bis die Gastgeberinnen diese Führung ausbauen konnte. Wieder musste die DFB-Elf dieses Tor zumindest teilweise auf die eigene Kappe nehmen. Mehrere Pässe wurden tief in der eigenen Hälfte zu ungenau gespielt, ehe Jonsdottir einen Pass zu Frohms abfing, Alexandra Johannsdottir schloss aus 24 Metern sehenswert zum 2:0 ab (52.)
Beim 3:0 machte das Team von Horst Hrubesch den Patzer-Hattrick perfekt: Frohm spielte einen kurzen Abstoß auf die bereits gedeckte Sara Doorsoun. Die Verteidigerin ließ sich unter Druck zu einem haarsträubenden Fehlpass hinreißen, der die Wolfsburgerin Jonsdottir in optimaler Position frei stehend zentral vor dem deutschen Tor fand. Eine Einladung, die sich nicht nehmen ließ (83.).
Hrubesch war auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sichtlich bedient: "Wir müssen von Anfang an die Zweikämpfe annehmen. Das, was wir gespielt haben, war einfach schlecht. Man hat gesehen, dass vorher Urlaub war. Jetzt wieder den Anfang hinzukriegen, war schwierig. Die Niederlage ist auch in der Höhe verdient. Wir haben bei allen drei Toren mitgeholfen."
Olympia-Generalprobe gegen Österreich
Das DFB-Team trifft am Dienstag auf Österreich und hat dort die letzte Möglichkeit, sich vor Olympia in einem besseren Zustand zu präsentieren. Auf allzu erfreute Gegnerinnen dürften sie allerdings nicht treffen. Denn durch den Sieg sicherte sich Island die Qualifikation für die EM. Österreich ist dadurch bei dem Turnier im Nachbarland Schweiz nicht vertreten.
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