Fünf Weltcup-Siege, Gewinner der kleinen Kristallkugel im Slalom und das mit gerade einmal 23 Jahren – Lucas Braathen war für viele der kommende Superstar im Skisport. Ende Oktober gab er in einer emotionalen Pressekonferenz überraschend sein Karriereende bekannt.
ARD-Experte Ski alpin Felix Neureuther zeigte sich damals fassungslos und bedauert es auch heute noch: "Das hat mich fertig gemacht, weil Lucas so wichtig für den Sport gewesen wäre. Wir brauchen wieder Vorbilder für diesen Sport. Wir brauchen Heroes. Wir brauchen Menschen, die ein Vorbild für die Kinder sind."
In der Spezialfolge des BR24Sport-Podcasts "Pizza & Pommes" anlässlich des Kitzbühel-Wochenendes verrät Braathen warum es sich lohnt, einen "Cut" zu machen und einen anderen Weg einzuschlagen, um glücklich zu sein.
- "Pizza & Pommes" - das Kitzbühel-Spezial mit Lucas Braathen in der ARD Audiothek und überall da, wo es Podcasts gibt
Braathen schließt Comeback zum jetzigen Zeitpunkt aus
"Mit meiner Erfahrung der letzten zwei, drei Jahre mit dem norwegischen Verband - das war eine sehr schwierige Zeit", sagt Braathen und fügt hinzu: "Ich war nicht 100 Prozent korrekt für dieses System. Ich war nicht akzeptiert."
Dabei habe ihn Skifahren lange glücklich gemacht, erzählt Braathen im Gespräch mit den beiden Hosts Felix Neureuther und Philipp Nagel: "Es bedeutete harte Arbeit und es war schwierig, aber es war nur Glück." Doch dieses Gefühl habe sich gewandelt. Am Ende habe er das Skifahren als "Ort des Elends" empfunden.
Sein Rückzug sei wie eine Befreiung gewesen. "Ich war so fertig mit dieser Welt", berichtet der 23-Jährige. Er sei müde gewesen. Braathen gibt im Podcast auch zu verstehen, dass es sich lohnt, auf sich selbst zu hören, einen Cut zu machen und seine Ängste zu überwinden.
"Nur du weißt, was das Beste für dich ist. Du musst auf dich selbst hören. Denn nur du bist dein einziger Fan", reflektiert Braathen.
Braathen- und Neureuther-Hochzeit
Felix Neureuther hatte nach Lucas Braathen Rücktritt eine Lösungsvorschlag und kommentierte unter Braathens Rücktritts-Post bei Instagram: "Wenn der Verband schuld ist, würde ich dich heiraten, dann kannst du für Deutschland starten. Meine Frau fände das komplett in Ordnung."
In der Spezialfolge ist es soweit: Beide Ex-Skirennläufer heiraten im Spaß. Doch selbst, wenn die Hochzeit Bestand hätte - Lucas Braathen wird so schnell nicht für Deutschland starten und auch für keinen anderen Verband. Er hat sich entschieden, den Weltcup-Zirkus zu verlassen - um glücklich zu sein.