Jamal Musiala und Joshua Kimmich (hinten)
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Nach Müllers und Neuers Rücktritt: Bayern-Block im DFB schwindet

Nach Müllers und Neuers Rücktritt: Bayern-Block im DFB schwindet

Der Bayern-Block war jahrelang verlässlicher Bestandteil der Nationalmannschaft. Doch nach den Rücktritten von Manuel Neuer und Thomas Müller schwindet der Einfluss des Rekordmeisters beim DFB-Team – nur drei Münchner sind im aktuellen Kader dabei.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos, Mario Götze und Jerome Boateng bildeten sieben FCB-Profis den "Bayern-Block" beim WM-Titel 2014. Zehn Jahre später sieht das deutlich anders aus: Nach den Rücktritten von Thomas Müller und Manuel Neuer ist vom FC-Bayern-Block wenig übrig.

Bundestrainer Julian Nagelsmann nominierte seinen Kader für die anstehenden Spiele in der Nations League gegen Ungarn und die Niederlande – mit Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlovic und Jamal Musiala stehen nur drei Bayern-Profis im aktuellen Aufgebot. Ein kleiner Trost für die Bayern-Seele: Mit Angelo Stiller hat es ein Spieler aus dem Bayern-Nachwuchs in den DFB-Kader geschafft – allerdings kickt der 23-Jährige nun für den VfB Stuttgart. Auch Torhüter Alexander Nübel, vom FC Bayern an die Schwaben bis 2026 ausgeliehen, wurde von Nagelsmann berücksichtigt.

Fünf FC-Bayern-Profis bei der Heim-EM

Schon bei der Heim-EM war die Fraktion der Münchner nicht mehr so vertreten wie in der Vergangenheit. Fünf Profis des Rekordmeisters schafften es ins Team des ehemaligen Bayern-Coaches Nagelsmann – immerhin stellte der FCB bei der Europameisterschaft mehr Spieler als der Deutsche Meister Bayer Leverkusen (3).

Während Manuel Neuer, Jamal Musiala und Joshua Kimmich zum Stammpersonal zählten, kam Müller – wenn überhaupt – von der Bank. Leroy Sané war nicht wirklich fit, zählte aber ab dem Achtelfinale zur Startelf. Im Viertelfinale gegen Spanien musste er zur Halbzeit ausgewechselt werden, weil die Schmerzen in der Leiste zu groß waren. Nach der EM unterzog sich der 28-Jährige einer OP und fehlt deswegen mangels Spielpraxis vorerst noch der Nationalmannschaft. Es wird aber damit gerechnet, dass Sané im Oktober wieder zur Nationalmannschaft zurückkehren wird.

Ob das bei Serge Gnabry auch so sein wird, ist hingegen offen. Nach seiner Verletzungspause beeindruckte der Offensivmann zuletzt beim FC Bayern – für Trainer Vincent Kompany ist Gnabry im Moment unverzichtbar, für den Bundestrainer aber scheinbar schon.

Die Gründe für das Schrumpfen des "Bayern-Blocks"

Die FC-Bayern-Spieler sind aktuell nicht das Gerüst der Nationalmannschaft. Doch warum sind sie nicht mehr so gefragt wie früher? Die Frage lässt sich zunächst sportlich beantworten. Beim Rekordmeister suchen einige Spieler nach ihrer Form. Leon Goretzka ist hierfür das beste Beispiel, der in München und dann auch bei der Nationalmannschaft seinen Stammplatz verlor. Er war schon bei der EM nicht berücksichtigt worden.

Zum anderen hat der FC Bayern seinen Transferfokus umgestellt. Während vor zehn Jahren das klare Ziel war, die besten deutschen Spieler unter Vertrag zu haben, konzentriert man sich inzwischen vermehrt auch auf ausländische Topstars. In dieser Transferphase verpflichtete der FCB mit Michael Olisé, Hiroki Ito und Joao Palhinha allesamt Nationalspieler anderer Nationen. Der Transfer von DFB-Verteidiger Jonathan Tah aus Leverkusen scheint gescheitert zu sein.

Trotzdem sollen auch in Zukunft weitere deutsche Topstars nach München wechseln. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Münchner Florian Wirtz von Bayer Leverkusen nur zu gerne im kommenden Sommer verpflichten würden.

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