Der FC Bayern München hat in jüngster Vergangenheit einige Trainer verschlissen. Noch-Trainer Thomas Tuchel sitzt schon auf gepackten Koffern, die Trennung zum Saisonende ist beschlossen. Der 50-Jährige gab nach dem 2:1-Erfolg gegen RB Leipzig im ZDF-Interview allerdings zu bedenken: "Ich denke nach wie vor, dass ich nicht das Problem bin, aber ich bin der Verantwortliche."
Im Sommer 2021 und im Frühjahr 2023 endeten auch die Amtszeiten von Hansi Flick und Julian Nagelsmann jeweils vorzeitig. Angesprochen auf den jüngsten Trainerverschleiß erklärte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen: "Es ist zumindest etwas, was wir besser machen können. Wir wollen wieder mehr Kontinuität auf dem Trainerstuhl. Das ist das, was wir anstreben."
Auch Präsident Herbert Hainer sieht die zuletzt getätigten Wechsel auf der Trainerbank durchaus kritisch: "Wir haben jetzt drei Trainer innerhalb nicht allzu langer Zeit ausgetauscht", so der 69-Jährige. Das spreche nicht unbedingt für den FC Bayern und sei auch nicht der Wunsch. Das Ziel sei "langfristig mit dem Trainer zusammenarbeiten. Das werden wir uns sehr genau überlegen und analysieren - und hoffentlich den richtigen holen", so Hainer.
In Ruhe nach einem Trainer suchen
Bei der Suche nach einem neuen Fußballlehrer für die kommende Saison wollen sich die Münchner deshalb auch nicht drängen lassen. "Jetzt haben wir ein bisschen Zeit, uns entsprechend umzusehen, und das werden wir auch tun", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende am Samstagabend nach dem 2:1 des deutschen Rekordmeisters gegen RB Leipzig.
Über mögliche Nachfolger von Tuchel wird viel spekuliert. Leverkusens Xabi Alonso gilt als ein Wunschkandidat. Es fiel aber auch schon der Name des früheren Weltstars und Real-Madrid-Trainers Zinedine Zidane. Oder der von Sebastian Hoeneß. Der Neffe von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß trainierte schon erfolgreich die Bayern-Amateure und arbeitet aktuell ebenso erfolgreich als Cheftrainer beim VfB Stuttgart.
Helfen wird dabei Max Eberl, der wohl Anfang der Woche vom Aufsichtsrat als neuer Sportvorstand bestellt werden soll. "Ich habe schon einmal gesagt, dass uns mehr Kompetenz und mehr Qualität im Management nur guttun kann", so Vorstandschef Dreesen.
Hainer hält Umbruch in der Mannschaft für möglich
Den neuen Trainer wolle man nun in Ruhe finden, "und wenn wir den gefunden haben, werden wir es auch verkünden", sagte Hainer. Der 69-Jährige betonte zudem, dass die Mannschaft "nicht untrainierbar" sei.
Die laufende Saison könnte allerdings auch für einen Umbruch im Starensemble sorgen. "Wir müssen uns am Ende der Saison hinsetzen und analysieren. Was ist los, warum spielen wir nicht so gut, liegt es nur am Trainer oder müssen wir auch in der Mannschaft was ändern", warf der frühere Adidas-Chef wichtige Fragen für die Saisonanalyse auf. Dass man kritisch zurückblicken wolle, kündigte auch Hainer an. "Wir müssen uns alle hinterfragen: Die Mannschaft, der Trainer, wir in der Führung - und das tun wir."
Blickpunkt Story: Was ist los beim FC Bayern?
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