Toni Kroos wird bei der Icon League gefeiert
Bildrechte: dpa/picture-alliance
Videobeitrag

Toni Kroos wird bei der Icon League gefeiert

Videobeitrag
> Sport >

Icon League: Ein Königreich für Toni Kroos

Icon League: Ein Königreich für Toni Kroos

Als Spieler hat er (fast) alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, jetzt holt sich Toni Kroos als Boss der Icon League seine lange vermisste Anerkennung. Exklusiv im Blickpunkt Sport zieht der Weltstar Bilanz nach der ersten Saison.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Einen kleinen Seitenhieb in Richtung FC Bayern München konnte sich Toni Kroos am Sonntag dann doch nicht verkneifen. Zwar würde er die Fußball-Bundeliga höchstens noch mit "einem halben Auge" verfolgen, die Niederlage seines Ex-Klubs hat Deutschlands erfolgreichster Fußballer der Geschichte aber natürlich mitbekommen, das sei "nichts Ungewöhnliches. Angesprochen auf das Meister-Versprechen von Uli Hoeneß schob der 34-Jährige nach:

"Auch wenn Uli den Titel schon versprochen hat, kann ja auch sein und ist auch in Ordnung. (...) Es ist noch nicht ganz durch, würde ich mal behaupten." Toni Kroos im exklusiven Blickpunkt-Sport-Interview

Icon-League-Finale ausgerechnet in Hoeneß' Prestigeprojekt

Auch wenn die Aussage nur so halb ernst gemeint war, Toni Kroos kann natürlich nicht einfach ohne Fußball. Sein emotionales Karriereende nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien soll ganz sicher nicht der Schlusspunkt seiner öffentlichen Präsenz sein. Stattdessen, so scheint es für den Außenstehenden, holt Kroos nun das nach, was ihm bis zu seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft lange verwehrt blieb: Anerkennung in Deutschland.

Am Sonntag war Kroos nach München zurückgekehrt, allerdings nicht in die Münchner Arena, sondern in dem erst neu eröffneten SAP Garden - dem jüngsten Prestigeprojekt von Uli Hoeneß. Über etliche Jahre galt das Verhältnis zwischen Kroos und Hoeneß als angespannt. Nach dem EM-Aus 2021 erklärte der große Bayern-Entscheider live im Sport1-Doppelpass die Zeit des damaligen Real-Stars als abgelaufen. Kroos wartete noch in der Sendung via Twitter mit Zahlen auf, um Hoeneß zu widerlegen.

Kroos-Show im neuen Wohnzimmer

Längst vergangene Zeiten. Mittlerweile ist der Trophäenschrank üppig gefüllt. Am Sonntag kam mit dem "Lifetime Award" bei der "Sportler-des-Jahres"-Gala eine weitere Auszeichnung hinzu. Die nahm Präsident Kroos nicht in Baden-Baden, sondern in seinem neuen Wohnzimmer bei der Icon League entgegen. Schließlich fand dort parallel das Finale seiner Liga statt.

"Wir sind sehr, sehr zufrieden und überwältigt, wie es angenommen wurde", lautete Kroos' Fazit im Blickpunkt-Sport-Interview: "Wenn man sieht, wie viele Leute das anschauen, dann ist das schon Wahnsinn. Und vor allem, wenn man sieht, wie schnell solche Veranstaltungen wie heute ausverkauft sind." Selber spielte Kroos nur beim Auftakt-Event in Köln mit, "um ein bisschen anzuschieben".

Star-Aufgebot: Alaba, Davies, Ribéry, Rüdiger ...

Das Star-Aufgebot ist ohnehin enorm. Gemeinsam mit Deutschlands größtem Twitch-Streamer Elias Nerlich hat er seine Kontakte spielen lassen und unter anderem die Ex-Bayern-Stars David Alaba und Franck Ribéry sowie Antonio Rüdiger, Rapper Luciano oder Alphonso Davies für das Projekt gewinnen können. Letzterer feierte am Ende den Titel in der Premieren-Saison.

Kroos vs. Podolski - Icon oder Baller League?

Es soll blinken, glitzern und knallen in der Icon League, "denn", das wusste Kroos schon beim Start im September, "wenn die prominenten Teamchefs, die wir ankündigen, nicht in die Halle kommen, Eli keinen Bock hat und ich nicht mehr da bin, dann bringt das der Liga nichts."

Anders als beim nationalen Konkurrenten, der Baller League von Lukas Podolski und Mats Hummels, sind die Liga-Chefs Kroos und Nerlich sehr präsent in der Halle. Im Sommer hatte Hummels nach getaner "Aufbauarbeit" bei der Baller League seinen Rückzug bekanntgegeben.

Von "Querpass-Toni" zu "König Kroos"

"König Kroos" wiederum fühlt sich sichtlich wohl in seinem eigenen Mikro-Kosmos, der künftig zweimal im Jahr einen Sieger hervorbringen soll. Durch sein eindrucksvolles Kurz-Comeback im DFB-Team ist es ihm gelungen, das nie ganz stimmige Narrativ des "Querpass-Toni" endgültig durch seinen Status als Fußball-Legende zu ersetzen. Logischerweise fliegen ihm nun bei der Icon League die Herzen der Fans zu.

Wohl auch deshalb ist ihm die "Umgewöhnung" vom Platz an den Spielfeldrand "bisher relativ geschmeidig" gelungen. "Ich vermisse relativ wenig und habe großen Spaß auch wenn es mehr Arbeit ist als vorher." Neben der Icon League zieht der ehemalige Mittelfeld-Stratege die Fäden in seiner eigenen Stiftung und kümmert sich mit der "Toni Kroos Academy" auch um sein fußballerisches Erbe.

Im Video: So läuft die Icon League von Toni Kroos

ARCHIV - 01.09.2024, Nordrhein-Westfalen, Köln: Toni Kroos, Gründer der Icon League, spricht während der Eröffnung. Die Icon League ist eine Hallenfußball-Liga im Kleinfeldformat. (zu dpa: «Nicht nur Fußball-WM: Saudi-Arabiens Aufstieg zur Sportmacht») Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Marius Becker
Videobeitrag

Icon League

Dieser Artikel ist erstmals am 16.12.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.