Norbert Loch beim Bayrischen Sportpreis
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Norbert Loch beim Bayrischen Sportpreis

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Tränen im TV: Rodel-Ikone Loch widmet Preis verstorbener Mutter

Tränen im TV: Rodel-Ikone Loch widmet Preis verstorbener Mutter

Norbert Loch erhält den Bayerischen Sportpreis für sein Lebenswerk im Rodeln. Der Erfolgsmacher aus dem Eiskanal hat schwere Tage hinter sich. Auf der Bühne im BR Fernsehen ringt der 62-Jährige mit seinen Emotionen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

All die Medaillen, all die Olympiasiege, all die Ehrungen und die neuste Auszeichnung wurden für einen kurzen Moment ganz klein. "Ein bisschen schwierig", sagte der geehrte Norbert Loch auf der Bühne des Bayerischen Sportpreises 2024 mit gebrochener Stimme, auf die Frage, wem er diesen Preis widme. Der ehemalige Rodel-Bundestrainer kämpfte schwerlich mit seinen Gefühlen und ehe sie ihn vollends übermannten, presste er die Worte "Das ist für die Mama" über seine Lippen.

Loch: "Mama hat diesen Preis verdient"

Im Saal machte sich ganz kurz eine ergriffene Stille breit, dann brandete Applaus auf. Loch nutzte die kurze Zeit, um sich zu sammeln. "Ich glaub', es geht", fuhr er fort: "Meine Mama ist gestern eingeschlafen, sie hat den Preis verdient." Auch Sohn Felix, der unter seinem Vater zu drei Olympiasiegen und 14 Weltmeister-Titeln gerast ist, saß sichtlich mitgenommen im Publikum.

Norbert Loch - eine Karriere für den Rodelsport

Die Karriere von Norbert Loch begann in der DDR, in der Rennrodel-Hochburg Friedrichroda. Dort wuchs er zum Rodelprofi heran, der an den Olympischen Spielen 1984 in Sarajevo teilnahm. In der Eisbahn sollte ihm zwar kein großer Titel gelingen, dafür wechselte er mit 21 Jahren an die Hochschule für Körperkultur in Leipzig und legte dort den Grundstein für eine einmalige Trainerkarriere, die er ab 1992 in Berchtesgaden fortsetzte.

119 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften holten die Rodlerinnen und Rodler unter der Ägide von Bundestrainer Loch, die am 3. März 2024 endete. Die schwarz-rot-goldene Dominanz auf dem Siegerpodium geht zu einem sehr großen Teil auf die Arbeit des 62-Jährigen zurück, der gleich mehrere Generation an Siegerfahrern entwickelt und geprägt hat - darunter auch Natalie Geisenberger.

Video: Bayerischer Sportpreis für das Lebenswerk an Norbert Loch

Norbert Loch (oben) beim Staffel-Olympiasieg in Sotschi 2018
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Norbert Loch (oben) beim Staffel-Olympiasieg in Sotschi 2018

Erfolgsrezept: "Fahrt's gradaus nach unten"

Die sechsmalige Olympiasiegerin hielt die Laudatio für Loch. Das Motto von Loch, das er seinen Schützlingen "vor wirklich jedem Rennen" auftrug, war so pragmatisch und effektiv wie Loch selbst: "Fahrt's gradaus nach unten." Geisenberger dankte Loch, erwähnte außerdem eine Narbe auf seiner Schläfe, die sie ihm versehentlich beim Krafttraining verpasste. "Ich kenne kaum einen, der so für seinen Job brennt, lieber Norbert", sagte Geisenberger: "Du hast deinen Job nicht nur geliebt sondern gelebt, mit Mut und mit Herzblut."

Hofmeister und Paris-Sieger*innen gewürdigt

In den weiteren Kategorien wurde unter anderem Sepp Maier von Ministerpräsident Markus Söder mit dessen persönlichen Bayerischen Sportpreis ausgezeichnet. Gemeinsam mit Paul Breitner und Franz "Bulle" Roth gedachte Maier auf der Bühne dem am 7. Januar 2024 verstorbenen Franz Beckenbauer. Außerdem ausgezeichnet wurden unter anderem Ramona Hofmeister für ihre rekordträchtige Saison im Snowboard-Weltcup und die olympischen und paralympischen Medaillengewinner Jessica von Bredow-Werndl, Josia Topf, Oliver Zeidler und Taliso Engel.

Video: Breitner, Maier und Roth gedenken Franz Beckenbauer

Sepp Maier, Paul Breitner und Franz Roth beim Bayerischen Sportpreis
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Sepp Maier, Paul Breitner und Franz Roth beim Bayerischen Sportpreis

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