Österreichs Spieler Marcel Sabitzer (vorne) und Marko Arnautovic reagieren nach dem Spiel.
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Österreich-Aus bei EM 2024: "Große Leere" am "schlimmsten Abend"

Österreich-Aus bei EM 2024: "Große Leere" am "schlimmsten Abend"

Österreichs Fußball-Mannschaft war als Geheimfavorit in die Fußball-EM 2024 gegangen. Nach einer beeindruckenden Vorrunde sollte der Alpenrepublik endlich Historisches gelingen: ein K.o-Spiel gewinnen. Doch die Türkei ließ den Traum platzen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

"Tu Felix Austria" - den Österreichern wird gerne eine besonders glückliche Veranlagung nachgesagt. Doch nach dem überraschenden Achtelfinal-Aus des ÖFB-Teams gegen die Türkei (1:2) war den Spielern die Enttäuschung über die Niederlage ins Gesicht geschrieben.

"Das ist einer der schlimmsten Fußballabende, die ich erlebt habe, wenn nicht sogar der schlimmste", sagte der Ex-Augsburger Michael Gregoritsch dem "Kurier". "Am Ende sind wir unverdient ausgeschieden. Was aber nicht heißen soll, dass die Türkei unverdient weiter ist." Gregoritsch meinte aber auch: "Ich glaube, so vereint hat eine Fußballmannschaft Österreich noch nie. Ich glaube es gab noch nie so viele Leute, die hinter uns gestanden sind."

Österreich wartet seit 50 Jahren auf K.o-Spiel-Sieg

Die tragischen Fußball-Helden standen im Regen von Leipzig und zeigten sich untröstlich nach dem bitteren EM-Aus, "große Leere" bilanzierte die "Kronen"-Zeitung, als sie das Fazit des Ausscheidens ziehen musste. Dabei hatte die Alpenrepublik so gehofft, nach 50 Jahren endlich wieder ein K.o-Spiel zu gewinnen. 7:5 gewann die ÖFB-Auswahl 1954 gegen die Schweiz und wurde WM-Dritter.

Die Österreicher waren so hoch geflogen, als sie zuvor die "Hammergruppe" mit Frankreich und Niederlande als Gruppenerster abschlossen. Das Team von Ralf Rangnick ging als großer Favorit in die Achtelfinalpartie gegen die Türkei. Es war das "vielgerühmte Österreich", wie es auch in der ersten Strophe der Nationalhymne heißt.

Österreich fehlt das Glück

Doch nach 57 Sekunden der Schock: Merih Demiral traf zum 1:0 - jetzt war unser Nachbarland das "vielgeprüfte Österreich" aus der 2. Strophe. Das ÖFB-Team war um den Ausgleich bemüht, doch vergab viele Chancen. In der 59. traf Demiral erneut. Fünf Minuten später gelang Michael Gregoritsch, der Anschlusstreffer.

In der letzten Minute der Nachspielzeit kam Christoph Baumgartner am Fünfmeterraum zum Kopfball und bejubelte beinahe den Ausgleich - doch Mert Günok verhinderte mit einer Glanzparade eine Wiederholung des legendären Edi-Finger-Spruchs "I wear narrisch". Der Satz des ORF-Reporters fiel bei der WM 1978, als Österreich Deutschland mit 3:2 besiegt.

Vielgerühmtes, vielgeprüftes und schließlich - trotz Niederlage - vielgeliebtes (3. Strophe) Österreich: Die Fans applaudierten den ÖFB-Spielern lange zu - aus der Politik gab es einfühlsame Worte: "Erhobenen Hauptes verabschiedet sich unser Nationalteam von dieser EM. Danke für die großartigen Leistungen in diesem Turnier! Österreich ist stolz auf Euch!", schrieb Bundeskanzler Karl Nehammer auf X.

Rangnick: "Enttäuschung und Leere"

Beifall von den Fans, Lob aus der Politik - trösten konnte das alles das ÖFB-Team nicht. "Für uns war klar, dass die Reise noch länger weitergeht und wir uns in unserem Quartier in Berlin auf die nächsten Spiele vorbereiten. Es ist vollkommen klar, dass im Moment eine Enttäuschung und eine Leere da ist", sagte Teamchef Ralf Rangnick.

Nachdem sein Team die erstmalige Viertelfinal-Teilnahme einer ÖFB-Elf verpasst hatte, war auch Rangnick bemüht, die positiven Errungenschaften des Turniers hervorzuheben. "Es waren vier unterhaltsame Spiele", so der 66-Jährige: "Dagegen gab es andere Spiele, die ich im Fernsehen gesehen habe, wo ich Mühe hatte, mich wach zu halten."

Dies sei bei seinem Team jedoch nicht der Fall gewesen, dies müsse die Mannschaft mitnehmen. Zunächst in der Nations League, in der Österreich ab September auf Norwegen, Slowenien und Kasachstan trifft.

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