Auf seinen persönlichen großen EM-Moment wartet Leroy Sané noch. Doch der 28-Jährige vom FC Bayern München hat die Hoffnung, dass dieser Moment noch kommt - "vielleicht schon im nächsten Spiel". Das findet am Freitag in Stuttgart gegen Spanien statt (BR24Sport überträgt das EM-Viertelfinale Deutschland - Spanien ab 18 Uhr live in der Radioreportage) - ein Gegner, der dem Angreifer Respekt einflößt. Und ein Gegner, gegen den so ein großer Moment Gold wert sein könnte.
Flügelzange ist "neue Waffe" der Spanier
"Sie attackieren hoch, bei Ballgewinn halten sie nicht mehr nur den Ball, sondern sind zielgerichtet, um in die Tiefe zu spielen und Abschlüsse zu bekommen", hat Sané analysiert. Und mit ihrer Flügelzange um Nico Williams auf links und den erst 16-jährigen Lamine Yamal auf rechts hätten die Spanier "eine neue Waffe" bekommen: "Das sind zwei sehr dribbelstarke Spieler. Mit 16 so spielen zu können, ist schon beeindruckend."
Dass allenthalben von einem "vorgezogenen Endspiel" gesprochen wird, kann Sané nachvollziehen, auch wenn er gleich hinterherschickt: "Es sind aber noch andere starke Mannschaften im Turnier." Trotzdem findet Sané: "Beide Teams haben bisher den besten Fußball gespielt. Da werden sich viele drauf freuen."
Erinnerung an das 0:6 in Spanien? "Das ist Vergangenheit!"
Dass er mit der Nationalmannschaft wie auch mit dem FC Bayern zuletzt häufiger schlechte Erfahrungen mit spanischen Teams gemacht hat, spielt für Sané vor dem Viertelfinale keine große Rolle. "Das ist jetzt ein ganz anderes Turnier. Die eine hohe Niederlage (das 0:6 in einem Nations-League-Spiel vor vier Jahren) hat natürlich sehr wehgetan, aber das sei Vergangenheit: "Jetzt ist alles wieder neu. Wir haben die Chance, in die nächste Runde zu kommen. Darum geht's viel, viel mehr. Was passiert ist, da können wir nichts mehr dran ändern."
"Unser Ziel ist, in die nächste Runde zu kommen. Und dafür werden wir auch alles tun." Leroy Sané
Mehr Stabilität dank Toni Kroos
Keine Revanchegelüste also, aber große Lust, die Partie am Freitag zu gewinnen. Den einen Schlüssel, um den Europameister von 2008 und 2012 zu bezwingen, gebe es nicht, so Sané weiter. Auf jeden Fall müssten aber auch die Offensivspieler mitverteidigen. "Wenn wir es dann schaffen, das Momentum zu uns rüberschwappen zu lassen und wir in gewissen Phasen Kontrolle haben, dann kann man den Spaniern auch wehtun." Sané ist sicher: "Auch wenn sie bisher sehr selbstbewusst aufgetreten sind, wissen sie, dass es nicht allzu einfach für sie wird."
Das liegt nach Sanés Ansicht auch an Toni Kroos. Vor dessen Rückkehr sei die Mannschaft nicht stabil genug gewesen. Seit er wieder zur DFB-Auswahl gehöre, habe er mit seiner Ruhe und Kontrolle vieles zum Positiven verändert: "Diese Schwäche hat er uns komplett genommen."
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