Eine "stolze Zahl" nannte Brych die "345" in der Sendung "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen am Sonntag. "Die habe ich über 20 Jahre zusammengesammelt. Aber noch größer war letzte Woche mein Comeback. Nach Kreuzbandriss nochmal zurückzukommen mit 49 Jahren, das ist noch ein Stück größer", findet er.
Vor zehn Monaten war es, als Brych seine letzte Bundesligapartie vor der Rekordpartie am 14. September geleitet hatte. Das Spiel Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart konnte er aber nicht bis zum Ende pfeifen - Brych zog sich einen Kreuzbandriss zu. Das Ende der einzigartigen Schiedsrichter-Laufbahn? Mitnichten. Denn Brych kämpfte sich zurück und stand vor etwas mehr als einer Woche in Mönchengladbach wieder als Unparteiischer auf dem Rasen.
Brychs Motivation: "Bundesliga ist geil"
Was ihn motiviert hat, zurückzukommen? "Die Bundesliga ist geil", sagt Brych ganz nonchalant in "Blickpunkt Sport". "Ich habe gemerkt, dass der Körper noch was drin hat. Klar, mir hat das Kreuzband gefehlt, aber sonst war noch viel drin. ich wollte nochmal zurückkommen."
2021 hatte Brych seine internationale Karriere aus Altersgründen beendet. Die höchste deutsche Spielklasse war und ist für den inzwischen 49-Jährigen aber noch gut genug: "Es ist sowas Besonderes, in der Bundesliga Spiele pfeifen zu dürfen, dabei zu sein auf dem Platz, die Stimmung mitzubekommen, den Druck zu spüren und ihn abzulassen. (...) Es hat sich gelohnt, dafür zu kämpfen."
Comeback mit 49 Jahren war auch "ein Risiko"
Natürlich sei es "ein Risiko" gewesen, im fortgeschrittenen Schiedsrichteralter ein Comeback zu versuchen. "Aber die OP ist gut verlaufen, auch die Reha, ich habe ein super Rehazentrum gefunden", so Brych, der sich über die Jahre ein Netzwerk an Ärzten und Physiotherapeuten aufgebaut hat. Im Endeffekt saei es am Ende vor allem darum gegangen, sich für das Comeback nochmal in Form zu bringen: "Ich musste Gas geben, das war hartes Training. Du kannst gute Ärzte und Physios haben, aber im Endeffekt liegt's bei dir, du musst dich quälen."
Es hat sich gelohnt, sagt Brych. Und die Kritiken seiner Leistung beim Comeback waren gleich wieder gut. Nun peilt Brych als nächstes 350 Bundesligaspiele an. Lange dürfte es für diese Marke nicht mehr dauern.
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