Philipp Lahm hat in seiner Karriere mit vielen großartigen Trainern zusammengearbeitet. Von Ottmar Hitzfeld, Louis van Gaal, Carlo Ancelotti bis Felix Magath und Jogi Löw. Doch für zwei Trainer hat er in der BR-Sendung "nachtlinie" ein besonderes Lob übrig. Wenig überraschend ist einer der Namen Pep Guardiola, für den Lahm von 2013 bis 2016 insgesamt 126 Vereinsspiele bestritt - so viele wie für keinen anderen Coach.
Lahm: Loblied auf Guardiola und Heynckes
"Alle Trainer haben unterschiedliche Führungsstile. Einer, der sehr über das Fachliche kam, der da verrückt war, war Pep Guardiola. Er hat die Mannschaft immer super eingestellt, er wusste vor dem Spiel ganz genau, was auf uns zukommt", erklärt Lahm, wie der Katalane es beim FC Bayern München geschafft hat, erfolgreich zu sein. Guardiola wechselte 2013 an die Isar - als Nachfolger des zweiten Trainers, der Lahm besonders beeindruckt hat.
"Jupp Heynckes hatte einen ganz anderen Führungsstil. Der hat alle hinter sich gebracht, hat eine Einheit gebildet, die für den Trainer durchs Feuer gegangen ist. Wo man gesagt hat, das ist mein Trainer, meine Mannschaft, das sind unsere gemeinsamen Ziele und die verfolgen wir", so Lahm. Das große gemeinsame Ziel war gleichzeitig auch einer der Höhepunkte in Lahms erfolgreicher Karriere: der Sieg des Champions-League-Finales 2013.
Triple-Mannschaft 2013: "Man trifft seine Freunde wieder"
"Wenn man so lange dran arbeitet, dann ist das schon ein ganz besonderer Moment: Wenn man so bittere Niederlagen erlebt hat wie das verlorene Finale 2010 oder 2012 das Finale dahoam, wenn man solche Niederlagen als Mannschaft verkraften muss und ein Jahr später dann mit dieser Mannschaft den Titel holt", durch diese gemeinsame Reise, erklärt Lahm, sei eine ganz besondere Verbindung entstanden. "Wir haben uns letztes Jahr zum Zehnjährigen getroffen. Man trifft einfach gefühlt seine Freunde wieder, weil man so eine tolle Zeit gemeinsam erlebt hat."
Ehemalige Topspieler als Trainer: "Wissen, was eine Kabine ist"
Guardiola und Heynckes haben beide eine Eigenschaft, die in den Augen von Philipp Lahm von einer großen Bedeutung dafür ist, wie gut ein Trainer die Mannschaft führen kann: "Sie waren beide Top-Spieler auf aller höchstem Niveau." Guardiola wurde in seiner Spielerkarriere mit dem FC Barcelona sechsmal spanischer Meister, holte den europäischen Landesmeister-Pokal und der Europapokal der Pokalsieger. Heynckes wurde Welt- und Europameister und gewann mit Borussia Mönchengladbach viermal die deutsche Meisterschaft.
Wichtige Erfahrungen für die spätere Trainerkarriere in den Augen von Lahm: "Sie wissen, was eine Kabine ist. Sie wissen aber auch: Welcher Spieler kann was, wer passt mit wem zusammen? Das erachte ich als sehr, sehr wichtig. Sie können beobachten, was da wirklich auf dem Feld passiert."
Kompany: Ehemaliger Weltklasse-Spieler als FC-Bayern-Coach
Eine wichtige Eigenschaft, die also auch der aktuelle FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany sein Eigen nennen kann. Der 38-Jährige wurde aufgrund seiner geringen Erfahrung im Trainergeschäft im Sommer etwas überraschend zum Chefcoach ernannt. Kompany war in seiner aktiven Zeit allerdings einer der besten Verteidiger der Welt, gewann mit Manchester City viermal die Premier League und führt auch selbst immer wieder seine Spielerkarriere als Grund dafür an, warum er sich den Job beim FC Bayern zutraut.
Eine Garantie für den Erfolg ist das alleine allerdings nicht. Das konnte auch Lahm bei dem ehemaligen Weltklasse-Stürmer Jürgen Klinsmann beobachten, der an der Säbener Straße keine sonderlich erfolgreiche Zeit hatte. Auch umgekehrt ist in den Augen von Lahm eine erfolgreiche Trainerkarriere ohne Traum-Laufbahn als Spieler möglich: "Jürgen Klopp hat zweite Liga gespielt, also nicht oberste Schublade, hat aber früh das Trainertum kennengelernt und so seine Erfahrungen gesammelt."
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