FCB-Trainer Vincent Kompany
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"Habe die Ehre" und "Mia san mia" - Kompany will bayerisch leben

Vincent Kompany will als Trainer des FC Bayern den Extraschritt gehen. Der Belgier will nicht nur sportlich alles aus dem Verein rausholen, er will auch das "Mia-san-mia"-Gefühl verinnerlichen. Über einzelne Spieler hingegen redet er nicht so gerne.

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Von der Premier League in die Alpenidylle: Vincent Kompanys erstes Trainingscamp als Trainer des FC Bayern München am Tegernsee ist auch etwas wie ein Crash-Kurs in Sachen "Mia-san-mia"-Lebensgefühl. Wandern auf "kleine" Berge, bayerische Begrüßungs-Floskeln wie "Habe die Ehre" - es gibt viel zu lernen für Kompany, der sein Amt im Juni antrat.

Dass dem Belgier nicht nur Taktiken am Herzen liegen, nicht nur sportliche Bestleistungen, sondern auch das bayerische Lebensgefühl, das merkt man schon, wenn er Deutsch spricht. Der Belgier spricht fließend und problemlos - und trotzdem bleibt er selbstkritisch, fragte die Journalisten am Ende des Pressetalks am Montagnachmittag: "Leute, wie war mein Deutsch?"

Stadtkind in den Bergen

Nahbar wirkte er. Aber ehrgeizig ist er auch. Er und sein Staff wollen den "Extraschritt machen", erklärte der Trainer. Und dazu gehört eben auch, das "Mia-san-mia" zu verinnerlichen. "Das ist wie ein Gefühl, wir können gewinnen, aber auch feiern", antwortete Kompany auf die Frage, was "Mia san mia" überhaupt bedeute und fügte hinzu: "Wenn man hundert Leute fragt, was 'Mia san mia' ist, bekommt man hundert verschiedene Antworten."

Vincent Kompany klingt fast so, als hätte er sämtliche Bayern-Ratgeber durchstudiert. Was "Habe die Ehre" bedeutet, habe er jedoch noch nicht herausgefunden. Und auch an den inoffiziellen bayerischen Volkssport, das Wandern, muss sich der Belgier noch gewöhnen: "Es gibt viele Berge in Bayern, schon die kleinen Berge sind schwierig hochzukommen. Die Beine tun weh."

Kompany - das Stadtkind aus Brüssel - sei auf den Wallberg am Tegernsee gewandert. Hochzugehen sei "okay" gewesen, aber das Runtergehen würde einem ehemaligen Profi-Fußballer auf die Beine, auf die Hüfte, auf den ganzen Körper schlagen.

Wollte nicht über einzelne Spieler sprechen

"Am Ende, in den nächsten vier, fünf oder sieben Jahren, sind wir alle adoptiert als bayerische Leute", sagte Vincent Kompany und lachte, als ein Raunen durch die Menge ging. Sieben Jahre - das klingt für eine Trainer-Amtszeit beim FCB fast utopisch. Ottmar Hitzfeld hält den bisherigen Rekord, er war von 1998 bis 2004 Cheftrainer und damit länger als alle anderen.

Kompany präsentierte sich in Plauderlaune, wirkte, als würde er sich wohl fühlen. Nur als es um einzelne Spieler ging, da blieb der Trainer reserviert. Über Ein- und Verkäufe wollte er nicht reden. "Es ist ganz einfach: Ich bin für jeden Spieler hergekommen, jeder hat Talent. Mir geht es um Zukunft. Ich rede nicht viel über die Vergangenheit."

Hoeneß lobte Arbeitsfleiß von Kompany

Auch in der Folge wollte der 38-Jährige wenig über mögliche Transferziele oder einzelne Spieler sprechen. Das überlässt er dem Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der am Tag zuvor mit seinen Aussagen wieder einmal für Aufreger sorgte. "Ich werde die Pressekonferenz nicht darüber führen, was Uli Hoeneß gesagt hat", sagte Kompany.

"Es geht nicht um einzelne Namen. Wenn Sie Namen nennen wollen, dann sind wir neben dem eigentlichen Ziel" - und das sei, als Mannschaft zu funktionieren, immer hart zu arbeiten und sein Bestes zu geben - in jedem Training. Schon Hoeneß schwärmte von Kompanys Arbeitsfleiß.

Die Bayern bereiten sich aktuell am Tegernsee auf die kommende Saison vor. Anfang August steht ein weiteres Trainingscamp in Südkorea an, ehe am 18. August das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm ansteht.

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