Bergläufer und Zuschauer beim Berglauf am Hochgrad.
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6.000 Meter den Berg rauf und keinen Blick für das Panorama - den Berglauf am Hochgrad gibt es seit fast 50 Jahren.

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Hochgratlauf - Eine der schönsten Berglauf-Strecken Bayerns

Sechs Kilometer laufen - das bekommen viele Hobbysportler hin. Wenn dabei aber noch 850 Höhenmeter zu überwinden sind, dann wird es zur Herausforderung. Der Hochgratlauf im Oberallgäu zählt für viele der Bergläufer dabei zu den schönsten Strecken.

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"Ich habe mir nicht zu viel vorgenommen, weil ich dieses Jahr zum ersten Mal dabei bin", sagt die 16-jährige Lokalmatadorin Sarah Hofmann aus Oberstaufen vor dem Start. Eigentlich ist die blonde junge Frau mit der großen blauen Sonnenbrille ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Skilanglauf. Den Hochgratlauf nutzt sie als Training. Böllerschüsse schicken sie und die anderen rund 200 Läuferinnen und Läufer an der Talstation auf die Reise. Dicht an dicht und mit schnellen Schritten gehen sie das Rennen an. Eine Linkskurve und schon sind sie weg, etwa sechs Kilometer und 850 Höhenmeter liegen vor ihnen.

Berglauf Pioniere am Hochgrat

Den Berglauf hinauf zum Hochgrat gibt es seit 1976. Nur dreimal mussten die Organisatoren um Initiator und Ideengeber Hans-Peter Wucherer das Rennen absagen, einmal wegen eines Unwetters, zweimal wegen Corona. Seit bald 50 Jahren ist der Lauf sein "Baby", sagt Wucherer: "Damals haben die Leute gesagt, das gibt es doch gar nicht, bergauf laufen als Wettkampf." Auch von anderen Bergläufen in der Gegend wusste Wucherer nichts - er war sozusagen ein Pionier in dieser Disziplin.

In einer halben Stunde am Gipfel

Während in anderen Sportarten die technische Entwicklung schnell voranschreitet, zählen für Initiator Wucherer beim Berglauf vor allem zwei Dinge: Können und Wille. Nur das richtige Schuhwerk könne noch kleine Vorteile bringen. Die besten Bergläufer schaffen die steile Strecke in knapp mehr als einer halben Stunde. Bei den warmen Temperaturen in diesem Jahr sei solch ein Rekordtempo allerdings "utopisch".

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Die erst 16 Jahre alte Sarah Hofmann war mit ihrer Premiere beim Hochgratlauf sehr zufrieden.

Rechtzeitig zum Zieleinlauf kommt Organisator Hans-Peter Wucherer mit der Bergbahn oben an die Bergstation an, sodass er den Einlauf der Besten selber kommentieren kann. Wie im vergangenen Jahr ist es bei den Männern Luca Hilbert vom SV Oberreute. Bei den Frauen holt sich Carola Dörries von der LG Allgäu den Sieg. Und Sarah Hofmann? Auch sie ist zufrieden – Platz vier in knapp unter 50 Minuten. "Ich bin richtig platt", sagt sie. "Es war ziemlich anstrengend, gerade die letzten Meter, das steile Stück." Jetzt muss sie erstmal etwas trinken, sich umziehen und dann geht es wieder runter - zu Fuß natürlich.

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