Uli Hoeneß und Thomas Tuchel
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Hoeneß, Tuchel, Streich - der Fußball formiert sich gegen rechts

Hoeneß, Tuchel, Streich - der Fußball formiert sich gegen rechts

Die Fußball-Bundesliga wird politischer: Nach Freiburgs Christian Streich bezogen auch FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Trainer Thomas Tuchel Stellung gegen Rechtsextremismus. Hoeneß nahm sich im Rahmen der Beckenbauer-Trauerfeier die AfD vor.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Immer mehr Protagonisten der Fußball-Bundesliga positionieren sich deutlich gegen Rechtsextremismus. Als einer der ersten hatte sich unter der Woche SC-Freiburg-Trainer Christian Streich zu Wort gemeldet, vor dem Bundesligaspiel des FC Bayern gegen Werder Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr) meldeten sich in München Uli Hoeneß und Thomas Tuchel zu Wort.

Freiburgs Streich sorgt für den Startschuss

"Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeder Frage. Es ist fünf Minuten vor zwölf", hatte Streich am vergangenen Mittwoch gesagt, und damit die Fußball-Bundesliga mitten in die politische Debatte gebracht. Deutschlandweit sind an diesem Wochenende zahllose Demonstrationen gegen rechte Aktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland geplant.

Hoeneß bei Beckenbauer-Abschied: "Stolz sein ohne AfD"

Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, plädierte im Rahmen der Gedenkfeier für den verstorbenen Franz Beckenbauer für eine Ablehnung der AfD. Hoeneß erinnerte an die Bemühungen Beckenbauers rund um die Fußball-WM 2006 in Deutschland. Beckenbauer habe dazu beigetragen, "dass viele ausländische Mitbürger einen anderen Blick auf unser Land bekommen haben."

"Wie offen, wie freundlich unser Land sein kann, hat die WM 2006 eindrucksvoll bewiesen", so Hoeneß weiter. Hunderttausende seien 2006 mit der schwarz-rot-goldenen Fahne durch die Straßen gefahren, "weil sie stolz waren auf unser Land". Man müsse wieder dahinkommen, "dass alle stolz sind", forderte Hoeneß: "Aber ich möchte deutlich betonen, dass ich bei diesem Prozess die AfD nicht dabeihaben möchte."

Thomas Tuchel: "Gegen Rechtsextremismus kann es keine Stimme zu viel geben"

Bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Bremen am Samstagvormittag äußerte sich auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel zu den aktuellen Entwicklungen im Spannungsfeld Sport und Politik. Er habe "ein bisschen Angst bei bestimmten Themen, wenn sich viele Leute äußern, die nicht hundertprozentig im Thema sind", sagte er beispielsweise mit Blick auf die Corona-Debatte.

Aber: "Zum Thema Rechtsextremismus muss man klar sagen, können nicht genug aufstehen. Da stehen wir 1.000 Prozent dagegen auf. Da gibt es keine Zweifel gegen jede Art von Extremismus. Aber natürlich auch und insbesondere aktuell in der Diskussion und mit unserer Geschichte. Gegen Rechtsextremismus - da kann es keine Zweifel geben und da kann es auch keine Stimme zu viel geben."