Iranische Nationalspieler singen Hymne
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Irans Fußballer singen Hymne, kritische T-Shirts einkassiert

Irans Fußballer singen Hymne, kritische T-Shirts einkassiert

Die Spieler der iranischen Nationalmannschaft haben beim zweiten WM-Spiel gegen Wales während der Hymne mitgesungen. Auf den Rängen wurden T-Shirts mit friedlich-kritischen Schriftzügen gegen das iranische Regime von den Ordnungskräften eingezogen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Fußball-Nationalspieler des Irans haben vor ihrem zweiten WM-Spiel gegen Wales bei der eigenen Nationalhymne allesamt wieder mitgesungen - allerdings relativ regungslos und ohne große Leidenschaft. Von den Anhängern auf den Rängen gab es dafür anfangs leichte Pfiffe, die sich aber schnell mit Jubel mischten. Auf den Rängen waren allerdings auch in Tränen aufgelöste Fans zu sehen.

Schweigen beim WM-Auftakt

Zum Auftakt gegen England (2:6) hatte die Mannschaft noch ein Zeichen der Solidarität an die Regime-Kritiker in der Heimat gesetzt und während der eigenen Hymne geschwiegen. Nach dem Tod der 22-Jährigen Mahsa Amiri war es dort zu Massenprotesten gekommen, beim harten Vorgehen der Polizei starben seitdem fast 400 Menschen. Das heimische Staatsfernsehen hatte während der Hymne beim Auftaktspiel nur eine Totale eingeblendet, während der auf den Rängen unüberhörbaren "Freiheit, Freiheit"-Rufe wurde der Ton abgedreht. Nun verzichtete die Mannschaft auf einen weiteren Protest. "Wir stehen nicht unter Druck", hatte Angreifer Mehdi Taremi vor dem zweiten Spiel berichtet: "Ich will nicht über politische Dinge reden. Wir sind hierhergekommen, um Fußball zu spielen. Ich kann nichts ändern."

Den Spielern sind mögliche Konsequenzen in ihrer Heimat bewusst. Gleichzeitig hatten viele Anhänger der Protestbewegung Irans Team in den vergangenen Wochen scharf kritisiert. Vor allem ein Foto mit Präsident Ebrahim Raisi in ausgelassener Stimmung hatte kurz vor Abflug für Empörung gesorgt. Zu spät und zu klein sei die Aktion dann auf dem Spielfeld gewesen, bemängelten die Kritiker.

Irans Ramin Rezaeian (l) erzielt das Tor zum 0-2.
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WM 2022 - Wales - Iran

FIFA mahnt Zulassung von Regenbogenfarben an

Kurz vor Beginn der Partie war in Fernsehbildern zu sehen, wie vor allem weiblichen Fans T-Shirts mit dem Schriftzug " Frauen Leben Freiheit" von Stadion-Ordnern abgenommen wurden. Nicht der erste Zwischenfall dieser Art bei der WM. Die FIFA hatte vor der Endrunde (bis 18. Dezember) bekannt gegeben, dass Regenbogensymbole erlaubt seien.

Zuletzt war es aber vermehrt zu Zwischenfällen gekommen, bei denen Fans vor den Spielen entsprechende Utensilien abgenommen worden waren. Klare Statements scheinen bei der WM weiter nicht erwünscht zu sein. Nun hat die FIFA hat nach dpa-Informationen bei den katarischen Behörden und beim WM-Organisationskomitee die Zulassung von Regenbogenfarben in den Stadien angemahnt.

Wegnahme der Regenbogenfahne - zum "Schutz des Fans"

Im Frühjahr war in Deutschland stark über den Regenbogen und die WM diskutiert worden, nachdem ein katarischer Sicherheitsverantwortlicher vor dem Zeigen der bunten Farben gewarnt hatte - weil er mögliche Angriffe befürchtet. Falls ein Fan "die Regenbogenfahne zeigt, und ich sie ihm wegnehme, geschieht dies nicht, weil ich sie wirklich nehmen will, um ihn zu beleidigen, sondern um ihn zu schützen", hatte Generalmajor Abdulasis Abdullah Al Ansari der Nachrichtenagentur AP gesagt. Die WM-Organisatoren erklärten daraufhin, dass sie Richtlinien des Weltverbandes diesbezüglich respektieren würden.