Joe Enochs strahlte die pure Zuversicht aus. "Die Jungs sind sehr positiv. Wir glauben an uns", betonte der Trainer des SSV Jahn Regensburg vor dem Alles-oder-nichts-Spiel um die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga am Dienstag (20.30 Uhr/Radioreportage im BR24Sport Livecenter) beim SV Wehen Wiesbaden.
"Das Glas ist nicht nur halbvoll, es ist dreiviertel voll. Wenn wir die Leistung vom Freitag bestätigen können, haben wir eine gute Chance aufzusteigen", glaubt der Coach. Das Relegations-Hinspiel hat den Regensburgern Mut gemacht. Vor dem ersten Duell mit dem hessischen Zweitligisten sei beim Jahn noch eine gewisse Ungewissheit vorhanden gewesen, gestand Enochs am Montag. Die Frage lautete: "Wie können wir mithalten?" Nach den 90 Minuten und dem 2:2 war dem Drittligisten aus der Oberpfalz klar: Er kann mithalten.
Saller kehrt nach Gelb-Sperre in die Startelf zurück
Schließlich sei seine Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte spielbestimmend gewesen und habe gekonnt die beiden eigenen Tore herausgespielt. "Wir haben Mut aus diesem Hinspiel geholt und fahren mit Selbstvertrauen dorthin", so Enochs vor der wichtigen Dienstreise nach Hessen.
Stammspieler Benedikt Saller (31) dürfte wieder in die Anfangsformation zurückkehren. "Ich bin froh, dass er mit seiner Erfahrung wieder da ist", sagte Enochs über den zuverlässigen Rechtsverteidiger, der im Hinspiel wegen einer Gelb-Sperre gefehlt hatte. Saller wurde durch Robin Ziegele vertreten, der "definitiv eine Alternative für die Startelf" sei.
Trotz aller Zuversicht weiß der Jahn-Coach aber natürlich um die Stärke der Wiesbadener. Interimstrainer Nils Döring habe eine "sehr gute Mannschaft" beisammen. "Sie sind stets gefährlich. Wir müssen höllisch aufpassen, wir müssen eine konzentrierte Defensivleistung bringen, wenn wir dort bestehen wollen", mahnte Enochs und dachte wohl an die zweite Halbzeit im Hinspiel, als die Hessen viel Druck machten und den Jahn vor einige Probleme stellten.
Hinspiel-Held Kother: "Jetzt gibt's ein Endspiel"
Regensburg hofft auch wieder auf eine starke Leistung von Angreifer Dominik Kother. Der 24-Jährige war im Hinspiel herausragend. Er bereitete das 1:0 von Noah Ganaus mit einem idealen Pass vor und rettete dem Jahn mit einem Treffer in der Schlussphase noch das Remis. "Jetzt gibt's ein Endspiel", so Kother, der schon in der regulären Saison Regensburgs konstantester Angreifer war.
Mut macht auch die Historie: Schon zweimal schaffte der Jahn als Drittliga-Dritter über die Relegation den Sprung in die 2. Liga. 2012 setzten sich die Oberpfälzer gegen den Karlsruher SC durch, 2017 gegen den TSV 1860 München. 2024 soll wieder das Jahr der Regensburger Rückkehr sein.
Wehen Wiesbaden setzt auf Heimkulisse
Gegner SV Wehen Wiesbaden setzt bei seinem "Endspiel" um den Klassenerhalt auf die Unterstützung der Heimkulisse: "Das wird natürlich auch am Dienstag ein ganz entscheidender Faktor sein, dass unsere Fans ab der ersten Sekunde an uns unterstützen, uns pushen - wir müssen aber natürlich mit Leistung vorangehen und das Publikum mitnehmen", sagte Trainer Nils Döring.
Mit dem 2:2 im Hinspiel habe man sich eine gute Ausgangslage erarbeitet, sagte Döring. Der 44-Jährige wird auf die Trainerbank zurückkehren, nachdem er beim 2:2 wegen einer Sperre noch auf der Tribüne Platz nehmen musste.
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