Julian Nagelsmann
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Kann Nagelsmann den "Nations-League-Fluch" brechen?

Kann Nagelsmann den "Nations-League-Fluch" brechen?

Vierter, Zweiter, Dritter - und ganz viel Frust. In der Nations League gab es noch keine großen deutschen Erfolgserlebnisse. Kann Bundestrainer Julian Nagelsmann den "Nations-League-Fluch" brechen?

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Deutschland und die Nations League, das passte bislang überhaupt nicht zusammen. Alle drei Auflagen des noch jungen UEFA-Wettbewerbs endeten seit 2018 für die Fußball-Nationalmannschaft mit Enttäuschungen. Das Finalturnier wurde noch nie erreicht. 

Das soll sich bei der vierten Auflage ändern. Das hat Bundestrainer Julian Nagelsmann klargemacht. Los geht es heute (20.45 Uhr/live in der Radioreportage) in Düsseldorf gegen Ungarn. Doch was lief in der Vergangenheit schief?

Missratene Premiere 2018

Fußball-Deutschland knabbert mächtig am historisch frühen WM-K.o. in Russland. Joachim Löw darf im Herbst 2018 als Bundestrainer aber weitermachen. Der neue Wettbewerb Nations League soll zur Konsolidierung beitragen. Ein 0:0 gegen Weltmeister Frankreich zum Start wird als erster Schritt gefeiert. Doch es folgen bittere Niederlagen: 0:3 in den Niederlanden, 1:2 in Frankreich und zum Abschluss noch ein 2:2 gegen Holland. 

Das heißt: Platz drei in der Gruppe. Schlusslicht Deutschland ist Absteiger in die zweitklassige B-Liga. Doch die UEFA hilft. Der Wettbewerb wird modifiziert. Die Liga A wird auf 16 Teams aufgestockt und die DFB-Elf darf bei den Besten bleiben.

Debakel in Sevilla 2020

Die zweite Nations-League-Auflage ist geprägt von der Corona-Pandemie. Geisterspiele. Durchhalte-Modus und wenig Fußball-Freude. Nach zwei Siegen gegen die Ukraine, zwei Remis gegen die Schweiz und einem Unentschieden gegen Spanien geht es als ungeschlagener Spitzenreiter nach Sevilla. Ein Punkt gegen die Spanier hätte zum Einzug ins Finalturnier gereicht. 

Doch es setzt sechs spanische Tor-Ohrfeigen. 0:6! So hat sich die Nationalmannschaft nie vorführen lassen. Die höchste Niederlage der Ära Löw ist der letzte Mosaikstein für ihr Ende. Der Weltmeister-Trainer hat abgetakelt. Noch gibt es Durchhalteparolen über die Jahreswende. Doch im Frühjahr 2021 erklärt Löw seinen Rücktritt für die Zeit nach der EM im folgenden Sommer. 

Ungarische Lektion 2022

Hansi Flick hat als Löw-Nachfolger mit acht Siegen einen Startrekord als Bundestrainer hingelegt. Die Qualifikation für die WM in Katar lief reibungslos. Doch im Turnierjahr kommt die DFB-Elf ins Stocken. Vier Remis in Serie unter anderem gegen die Niederlande und England sind okay, aber nicht gut. Übertüncht wird alles von einem 5:2-Sieg gegen ein desolates Italien. 

In der Nations League ist vor den letzten beiden Gruppenspielen noch alles drin. Platz eins kann aus eigener Kraft erreicht werden. Ungarn muss dafür besiegt werden. Doch es folgt ein Schauerspiel in Leipzig: 0:1. Keine Energie. Keine Spielidee. Mit einfachen Mitteln gewinnen die Ungarn. Platz eins ist futsch. Nach dem folgenden wilden 3:3 bei Absteiger England wachsen Zweifel an der Titeltauglichkeit für Katar. Zwei Monate später ist unter Flick der nächste Gruppen-K.o. bei einer WM besiegelt. 

Läuft es diesmal besser?

Deutschland spielt in der Liga A der besten 16 Mannschaften in der Gruppe 3 gegen Ungarn, die Niederlande und Bosnien-Herzegowina.

Als Gruppensieger oder Gruppenzweiter qualifiziert sich das DFB-Team für das Viertelfinale Ende März 2025. Dann ginge es gegen einen anderen Gruppensieger oder Gruppenzweiten in Hin- und Rückspiel um den Einzug in die Finalrunde Anfang Juni 2025. Im Format eines Mini-Turniers mit Halbfinale und Endspiel wird dann der Nations-League-Sieger gekürt. Das Finale ist für den 8. Juni terminiert. 

Als Gruppendritter müsste Deutschland noch um den Verbleib in der besten Liga bangen. Im März 2025 stünden Abstiegsspiele gegen einen Gruppenzweiten aus der B-Liga an. Der Verlierer aus Hin- und Rückspiel muss bei der nächsten Auflage 2026 in der tieferen Spielklasse starten. 

Als Gruppenvierter wäre die aktuelle Runde der Nations League für Deutschland im November beendet. Der Abstieg in die B-Liga wäre besiegelt. Dann würde die DFB-Elf bereits im März - und nicht erst im Juni oder September 2025 - in die Qualifikation für die WM 2026 starten.

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