Joshua Kimmich im EM-Viertelfinale gegen Spanien
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Vom Kritisierten zum Kapitän: Kimmich wird neuer DFB-Spielführer

Vom Kritisierten zum Kapitän: Kimmich wird neuer DFB-Spielführer

Joshua Kimmich wird künftig die Fußball-Nationalmannschaft als Kapitän aufs Feld führen. Das gab Bundestrainer Julian Nagelsmann am Montag bekannt. Der 29-jährige FC-Bayern-Spieler tritt damit die Nachfolge von Ilkay Gündogan an.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft heißt Joshua Kimmich. Der 29-jährige Spieler des FC Bayern München wird die Nachfolge von Ilkay Gündogan antreten, der seine DFB-Karriere nach der EM 2024 beendet hatte. "Wir haben drei neue Kapitäne bestimmt: Josh auf 1 und in der Vertretung Antonio Rüdiger und Kai Havertz", sagte Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor den Nations-League-Partien gegen Ungarn (Samstag, 7. September, 20.45 Uhr) und die Niederlande (Dienstag, 10. September, 20.45 Uhr).

Nagelsmann: Kimmich "ein Vorbild für die gesamte Truppe"

"Josh ist in seiner Art und Weise wie er den Job als Profi-Fußballer ausführt ein Vorbild für die gesamte Truppe, der immer Vollgas gibt, der immer trainieren will - manchmal zu viel -, der nie müde ist, der gewinnen will, der mit seiner Mentalität vorangeht", lobte Bundestrainer Nagelsmann seinen neuen Kapitän.

Doch neben dem "Mentalitäsmonster"-Kimmich zeichnet Nagelsmann ein anderes Bild seines neuen Kapitäns: "Was man manchmal gar nicht denkt: Er hat auch ein bisschen Klamauk im Kopf, was ich gut finde, dass er - neben seinem Ehrgeiz - das "Kind sein" nicht vergisst. Diese Mischung macht es aus."

Die Nationalmannschaft steht vor einem großen Umbruch. Neben Gündogan verließen mit Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller wichtige Stützen der vergangenen Jahre die Nationalmannschaft. Mit 91 Einsätzen ist Kimmich einer der ganz erfahrenen Spieler im Kader von Nagelsmann, ein Führungsspieler, der mit fünf Turnierteilnahmen einiges miterlebt hat - auch viele Enttäuschungen.

Kimmich zuletzt immer wieder in der Kritik

Enttäuschungen, die auch an Kimmich nicht spurlos vorbeigingen. Vor der EM war der FC-Bayern-Spieler immer mehr ins Zentrum der Kritik geraten, die mit der Unzufriedenheit über die Turnier-Auftritte der DFB-Elf einherging. Der 29-Jährige wurde zum Symbol einer eigentlich hochtalentierten Generation, die unter den Erwartungen geblieben war.

Seit der Heim-EM erlebt Kimmich - ebenso wie die DFB-Elf - so etwas wie einen zweiten Frühling. Beim Turnier überzeugte der Routinier auf der Rechtsverteidigerposition, war einer der stärksten Akteure bei den beherzten Auftritten der DFB-Elf und steuerte zwei Torvorlagen bei. Trotz des Viertelfinalaus gegen den späteren Europameister Spanier konnte Kimmich - ebenso wie die DFB-Elf - bei Fans und Experten einige Pluspunkte sammeln und wird nun wieder deutlich wohlwollender gesehen.

Nagelsmann: Kimmich künftig als Rechtsverteidiger

Nagelsmann setzt voll auf den Routinier. Wo genau er auf dem Feld spielen wird, ist auch schon klar. Durch die Rücktritte von Kroos und Gündogan ist wieder Platz im zentralen Mittelfeld frei, den Kimmich besetzen könnte. Doch diesen Gedanken schob Nagelsmann direkt einen Riegel vor: "Er hat bei der EM eine als Rechtsverteidiger eine Benchmark gesetzt. Mit Abstand die besten Werte von allen Rechtsverteidigern. Er war sehr, sehr gut auf dieser Position, die er auch weiterhin bekleiden wird."

Ob Kimmich damit einverstanden ist? Nagelsmann wird es bald erfahren, wie der Bundestrainer selbst weiß: "Er hat eine klare Meinung, die er auch kundtut. Er scheut nicht, diese dem Trainer zu sagen. Das heißt, es sind auch interessante Gespräche. Du kriegst nicht immer nur ein Ja und Amen. Wenn er irgendetwas anders sieht, sagt er es auch. "

Kimmich ist nun seit mehr als acht Jahren Teil der DFB-Elf. Sein Debüt gab er am 29. Mai 2016 bei einem Testspiel gegen die Slowakei. Der ehrgeizige FC-Bayern-Spieler wurde schnell zum Führungsspieler und führte die Nationalmannschaft bereits siebenmal als Kapitän aufs Feld.

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