Die Belastungen im Profi-Fußball für jeden einzelnen Fußballer nehmen immer mehr zu. Seit dieser Saison sind in der Champions League mehr Spiele zu absolvieren, im Sommer kommt nun auch noch die Klub-WM hinzu.
Rummenigge: "Irgendwo muss das Geld ja her kommen"
Der langjährige Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kann die Debatte über die Belastung durch die neue Klub-WM nicht mehr hören. "Unsere Spieler sollen aufhören zu jammern! Die ganzen Vertragsverhandlungen, die ich bei uns miterlebe, gehen immer nur in eine Richtung: immer höher, immer weiter, immer schneller. Irgendwo muss das viele Geld aber herkommen", sagte Rummenigge im Interview der "Sport Bild". Bis zu 50 Millionen Euro soll der FC Bayern dort alleine als Antrittsgeld kassieren, berichten verschiedene Medien.
Der Aufsichtsrat der Münchner ist ein Befürworter der neuen Klub-WM mit 32 Mannschaften. Der Vorgänger mit sieben Mannschaften im Winter sei doch langweilig gewesen, meinte Rummenigge. "Als Champions-League-Sieger bist du hingeflogen und wusstest schon, dass du mit einem Pokal mehr im Gepäck zurückkommst. Alles, was programmiert und nicht emotionalisiert ist, erreicht die Fans nicht", sagte er.
Neue Klub-WM - für Rummenigge "ein Weltwunder"
Von der Reform ist Rummenigge begeistert. "Dass die Fifa jetzt die neue Klub-WM einführt, kommt für mich einem Weltwunder gleich: Zum ersten Mal wurde ein Nationalmannschafts-Wettbewerb, nämlich der Confed-Cup, zugunsten eines Klub-Wettbewerbs aufgegeben", erzählte Rummenigge.
Die Belastung ist aber nicht wegzudiskutieren. Während etwa die Bundesliga-Kollegen von Jamal Musiala oder Nico Schlotterbeck spätestens in der ersten Juni-Hälfte in die Sommerpause gehen können, müssen die Münchner und Dortmunder Stars weiter ran. Erst am 13. Juli wird im Football-Stadion der New York Giants und New York Jets das letzte Spiel der Saison angepfiffen und der Club-Weltmeister gekürt.
Eberl fordert "Urlaub für die Spieler"
Sportvorstand Max Eberl sieht die Belastung der Spieler dagegen kritisch. Im Blickpunkt-Sport-Interview im Dezember forderte er eine Anpassung des Terminkalenders. "Bei den Wettbewerben, die wir haben, da kommen wir an Grenzen. Ich wüsste nicht, wo man noch irgendetwas reinpacken kann. Wir müssen den Blick größer ziehen", sagte Eberl angesprochen auf die Klub-WM.
Aus Sicht von Eberl müsse aber "das große Ganze" betrachtet werden. "Vielleicht muss man sich mal einen Schritt zurück bewegen und den ganzen Terminkalender anschauen, um dann bessere Lösungen zu finden", sagte Eberl: "Und damit meine ich auch: Urlaub für die Spieler."
Video: FC-Bayern-Sportvorstand Max Eberl in Blickpunkt Sport
Max Eberl bei Blickpunkt Sport
FC Bayern-Coach Kompany fordert Obergrenze
Als Reaktion auf die zunehmende Belastungen forderte Trainer Vincent Kompany im September eine Obergrenze. "Ich habe schon als Spieler gefordert, dass man eine Maximalanzahl bestimmt, die ein Spieler absolvieren darf, man sollte das begrenzen. Damit schützt man die Gesundheit der Spieler, aber auch die Interessen der Klubs. Und am Ende auch die Trainer, für die ist es auch nicht einfach. Das wäre sehr sinnvoll", sagte Kompany.
Video: Kompany zu Belastungen im Fußball
Vincent Kompany
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