Bis zum Morgen vor dem Finale stand nicht fest, welcher bayerische Torwart zwischen den Pfosten stehen wird: Max Schmitt oder Konstantin Heide. Schmitt war bisher die klare Nummer eins in der deutschen U17-Auswahl. Der Keeper vom FC Bayern hielt im U17-EM-Finale im Juni gegen Frankreich ebenfalls gut im Elfmeterschießen. Und auch dieses Mal war er fest gesetzt, spielte bis zum WM-Viertelfinale - wo er ebenfalls sehr stark hielt. Dann wurde er krank.
Die Chance für Konstantin Heide, der im Sommer bei der EM keinen Einsatz bekam. Gegen Argentinien durfte er sein erstes WM-Spiel machen und es hätte nicht besser laufen können. Von Aufregung keine Spur, Heide überragte mit zwei gehaltenen Strafstößen im entscheidenden Elfmeterschießen. Schon jetzt wurde er als Held gefeiert.
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Krönung: WM-Finale
Heides WM-Geschichte sollte aber noch ein weiteres Kapitel erhalten: Er wurde wieder erst am Morgen vor dem Spiel in die Startelf berufen. Zunächst sah es nach einem souveränen Sieg der deutschen Mannschaft gegen Frankreich im Finale aus. Das Team des bayerischen Trainers Christian Wück führte zwischenzeitlich mit 2:0. Doch Heide musste noch zweimal hinter sich greifen und so kam es wieder zum Showdown im Elfmeterschießen. Und wieder hielt Heide - zweimal. Der Ersatzmann führte sein Team zum Titel. "Im Elfmeterschießen war Konsti wieder unglaublich", sagte Kapitän Noah Darvich später.
Eine unglaubliche Leistung vom Hachinger Konstantin Heide und der gesamten Mannschaft. Da kommt auch der Coach nicht mehr aus dem Schwärmen: "Wir sind Europa- und Weltmeister. Ich habe den Jungs gesagt, sie machen sich unsterblich. Wenn einer den Charakter der Mannschaft kennengelernt hat, dann heute in diesem Spiel mit solchen Widerständen zu kämpfen. Selbst im Elfmeterschießen hinten zu liegen, immer an sich zu glauben – das ist unglaublich."
Deutsche Nationalmannschaft begeistert wieder
Diese Nationalmannschaft konnte die Fans wieder begeistern, zeigte individuelle Klasse, aber auch mannschaftliche Geschlossenheit: "Diese Mannschaft hat uns alle emotionalisiert, wir sind mächtig stolz auf das Team", sagte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig. Die U17 zeigte in den letzten Wochen so ziemlich alles, was die A-Nationalmannschaft zuletzt vermissen ließ. Präsident Bernd Neuendorf hofft daher, dass dieser Erfolg den gesamten DFB wieder beflügelt. "Dieser Erfolg ist ein großartiger Jahresabschluss, der uns beim DFB Rückenwind für das EM-Jahr 2024 geben wird", sagte Neuendorf.
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