Bei bestem Spätsommer-Wetter ist am Wochenende der 22. Fränkische Schweiz Marathon über die Bühne gegangen. Mit Start und Ziel in Ebermannstadt ging es für die Teilnehmer der verschiedensten Lauf-Wettbewerbe auf der autofreien Bundesstraße 470 hinaus ins Tal der Wiesent.
Während im vergangenen Jahr nach drei Jahren Corona-Pause die Meldezahlen noch etwas verhalten waren, ging es heuer mit einem deutlichen Plus von zehn Prozent mit dem Teilnehmer-Zuwachs schon wieder aufwärts. Annähernd 1.600 Teilnehmer hatten sich bis Ende August schon vorangemeldet.
Zwei Teilnehmer haben alle Marathons bestritten
Alfred Schmitt und Rudolf Höhn haben alle bis dato 21 Veranstaltungen erlebt und hinter sich gebracht. Letzterer war bereits am Samstag angereist und wollte unbedingt wieder finishen, trotz zweier Corona-Erkrankungen, zwei Lungenentzündungen und einem Herzinfarkt im vergangenen Jahr. "Mein Kardiologe hat mir gesagt, lass den Puls nicht über 140 und dann kannst Du weiter Deiner Laufleidenschaft frönen", sagt Höhn – und stürzt sich um 8.35 Uhr in seinen 22. Fränkische Schweiz Marathon.
Zweimal Corona, zweimal Lungenentzündung und Herzinfarkt
Der 65-jährige Höhn startet für den Post SV Nürnberg und ist Sportler durch und durch. Eigentlich ist er Triathlet, aber der Marathon in der Fränkischen gehört für ihn dazu und ist normalerweise sein Saisonabschluss. Aber heuer ist alles anders. Die Vorbereitung war nach langen Erkrankungen alles andere als normal. Zweimal war Höhn an Corona erkrankt, musste Lungenentzündungen auskurieren und erlitt 2022 noch einen Herzinfarkt. Aber der Wille, wieder Sport treiben zu wollen, half ihm über alles hinweg. Vor dem Start am Sonntag zwickt zudem seine Wade, aber kein Grund für ihn, den Start abzusagen.
Nächstes Jahr ist ein Ironman geplant
Mit nur ein paar hundert Laufkilometern als Vorbereitung kämpft sich Höhn über die Strecke, teilt sich sein Pensum klug ein und schafft mit viel Routine und Erfahrung sowie einer gehörigen Portion Willensstärke am Ende die lange Marathonstrecke. Nicht ganz innerhalb seines angepeilten Ziels "zwischen vier und fünf Stunden" – aber mit nur einer Minute Verspätung.
Und natürlich ist sein Alter von 65 kein Grund, sich aufs Renten-Teil zurückzuziehen. Nächstes Jahr plant Höhn die Teilnahme beim Ironman in Frankfurt und dann natürlich wieder den Start beim Fränkische Schweiz Marathon, bei der 23. Austragung.
- Zum Artikel: München Marathon - das erste Mal 42,195 Kilometer
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