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Robert Lewandowski

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Nicht mehr als ein Pflichtsieg für die Bayern

Nicht mehr als ein Pflichtsieg für die Bayern

Der FC Bayern München hat zum 14. Mal in Folge sein Auftaktspiel in die Gruppenphase der Champions League gewonnen. Das 3:0 (1:0) gegen den RSC Anderlecht war allerdings nicht mehr als ein mühsam erkämpfter Pflichtsieg.

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Lieber zu den Rolling Stones ins Olympiastadion oder doch zu den Bayern in die Arena? Für rockbegeisterte Fußballfans war dies eine wirklich knifflige Entscheidung. Hinterher muss man sagen: Manch einer der 70.000 Fans, der sich für den Champions-League-Auftakt der Bayern gegen den RSC Anderlecht entschieden hat, könnte dies im Nachhinein bereut haben. Zwar feierte der deutsche Rekordmeister mit dem 3:0 (1:0) einen erfolgreichen Auftakt in die Gruppenphase. Mehr als ein Pflichtsieg war es aber nicht für die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti.

Führung und Überzahl lähmen die Bayern

Ancelotti ließ Mats Hummels und Thomas Müller zunächst auf der Bank. Niklas Süle feierte sein Champions-League-Debüt, James Rodriguez durfte auf der "Zehn" von Beginn an ran. Doch die Umstellungen in der Offensive - auch Franck Ribéry und Arjen Robben standen anders als noch beim 0:2 in Hoffenheim in der Startelf - fruchteten nicht wie erhofft. Ein Kopfball von James (9.) war die erste erwähnenswerte Szene des Spiels.

Es war aber irgendwie die Ironie dieses Spiels, dass ausgerechnet die 1:0-Führung der Münchner zwei Minuten später zwar die Führung brachte, aber die Kreativität der Gastgeber lähmte. Nach einer Notbremse gegen Robert Lewandowski sah Anderlechts Sven Kums Rot. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte höchstselbst - Torwart verladen, 1:0.

Stanciu vergibt Großchance für den RSC

Danach kam nicht mehr viel von den Bayern, die mit fortlaufender Spieldauer immer mehr den Eindruck erweckten, als hätten sie die drei Punkte hier schon sicher im Sack. Fahrig und unkonzentriert wirkten die Münchner in dieser Phase. Die von Ex-Club-Trainer René Weiler trainierten Belgier befreiten sich hingegen ganz allmählich immer mehr und zeigten in Unterzahl eine beherzte Vorstellung. Sogar Torchancen arbeiteten sie sich heraus. Die beste vergab Nicolae Stanciu kurz vor der Halbzeit, nachdem die Bayern-Abwehr Leander Dendoncker auf links frei durchlaufen ließ. Dessen Hereingabe konnte Stanciu aber zum Glück für die Bayern nicht verwerten.

"Wir hätten in der ersten Hälfte deutlich mehr drauflegen können." Niklas Süle

Thiago erhöht und rächt Anderlechts schlechte Chancenauswertung

Nach der Pause zogen die Hausherren das Tempo zunächst wieder etwas an. Die "Königlichen" vom Royal Sports Club blieben aber bei Kontern gefährlich. Alexandru Chipziu traf in der 49. Minute nur den Pfosten - das musste eigentlich der Ausgleich für die Belgier sein. Und so ist das im Fußball: Vergebene Chancen rächen sich. Thiago stellte in der 65. Minute nach einem schönen direkten Angriff über Joshua Kimmich auf 2:0 - die Vorentscheidung in dieser Partie.

Auch Niklas Süle durfte einen Kopfballtreffer bejubeln, allerdings nur drei Sekunden lang. Schiedsrichter Paolo Tagliavento gab den Treffer wegen eines Offensivfouls nämlich nicht. Der Widerstand der Gäste war nun allerdings gebrochen. Ancelotti konnte so Jéome Boateng, Thomas Müller und Kingsley Coman noch ein paar Minuten Einsatzzeit "schenken". Kimmich erhöhte dann noch zum späten aber zu hohen 3:0 kurz vor dem Ende.

"No satisfaction"!

Doch noch einmal zurück zu unserem Ausgangsgedanken: Der Dienstagabend ergab einen klaren Punktsieg für die Rolling Stones, die das altehrwürdige Olympiastadion ordentlich gerockt haben sollen! Denn wirkliche "satisfaction" dürften die Bayern-Fans nach dieser Vorstellung ihrer Mannschaft nicht verspürt haben.