Das Corona-Chaos beim deutschen Team der Nordischen Kombinierer geht weiter. Nachdem Eric Frenzel und Terence Weber positiv getestet wurden, sich in Isolation begeben mussten und ob der schlechten Bedingungen über die Hotelzimmer beschwert hatten, gibt es nun auch Einschränkungen für Vinzenz Geiger.
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Geiger wurde nun als enge Kontaktperson eingestuft. Für den 24-Jährigen bedeutet das unter anderem, dass er bei den Olympischen Winterspielen nicht mehr mit seinen Kollegen im Shuttle fahren darf. Zudem muss er an den Sportstätten eine eigene Umkleidekabine benutzen und alleine im Aufzug zur Skisprung-Schanze fahren.
Geiger versehentlich beim Snowboard-Training
Am Sonntag sorgten die Umstände für Probleme. "Der Fahrer hat ihn zum Snowboard gefahren und dann zurück", berichtete Bundestrainer Hermann Weinbuch nach dem Sprungtraining seiner Athleten. "Das war recht hektisch, bis er mal hierhin gefahren wurde."
Die Kommunikation mit dem Fahrer sei schwierig gewesen, da dieser kein Englisch gesprochen habe. Für die Zukunft ist Weinbuch allerdings zuversichtlich: "Es wird sich jetzt einspielen, aber es war noch keine Ruhe da."
Rydzek: "Wie ein schlechter Film"
Auch bei den getrennten Kabinen habe es laut Teammanager Horst Hüttel zunächst Schwierigkeiten gegeben. Für alle engen Kontaktpersonen habe es nur eine Kabine gegeben. "Da hat man dann improvisiert."
Auch Teamkollege Johannes Rydzek zeigte sich von der Situation emotional mitgenommen. "Das ist keine einfache Situation", sagte der 30-Jährige am Sonntag in Zhangjiakou. "Es ist wie ein schlechter Film."
Frenzel darf Hotelzimmer wechseln
Derweil durfte Frenzel mittlerweile das Hotelzimmer wechseln. Nach der Kritik an den Isolationszimmern bei den Olympischen Winterspielen hat der DOSB verbesserte Bedingungen für sein Quarantäne-Trio erreicht.
Vor allem der dreimalige Goldmedaillengewinner Frenzel darf sich über eine größere Unterkunft freuen, in der er sich angemessen auf eine mögliche Rückkehr in die Wettbewerbe in der zweiten Olympia-Woche vorbereiten kann. "Das sind sehr erfreuliche Nachrichten", sagte Dirk Schimmelpfennig. Das Isolationszimmer des dreimaligen Olympiasiegers Frenzel hatte er zuvor als "unzumutbar" bezeichnet.
"Unzumutbare" Quarantänebedingungen
Frenzels Zimmer sei zu klein gewesen, um sich für die mögliche Rückkehr in den Wettbewerb in der zweiten Olympiawoche fitzuhalten. Auch die Sauberkeit ließe laut Schimmelpfennig zu wünschen übrig.
Der DOSB hatte bereits nach den Testwettbewerben der Bob-Piloten und Rodler im vergangenen Jahr beim IOC Verbesserungen gefordert, die offensichtlich nur teilweise umgesetzt wurden.
"Großer Schock" und Hoffnung auf späteren Start
Auch Frenzel zeigte sich in einer Video-Botschaft erleichtert: "Ich habe glücklicherweise alles, was ich so brauche. Ich habe Möglichkeiten, Sport zu machen und das Essen passt soweit. Ich muss jetzt geduldig bleiben, die Covid-Werte gehen glücklicherweise auch in die richtige Richtung. So hoffe ich, bald hier rauszukommen", sagt der 33-Jährige.
Für die zweite Woche macht sich Frenzel aber noch Hoffnungen. "Ich möchte gedanklich positiv und stark bleiben, mich fit halten und dranbleiben, um die Chance zu ergreifen, falls ich diese bekommen sollte. Dann will ich ordentlich Gas geben, um hoffentlich doch mit einem positiven Gefühl hier abreisen zu können", sagt er.
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